Geschenke nachhaltig verpacken? Geht das überhaupt? Hand aufs Herz: Wie oft im Jahr nutzt du Geschenkpapier? Ein Kilo neu produziertes Papier benötigt 50 Liter Wasser und fünf KW/h Energie. Bei einer Geschenkpapierrolle von 3 Meter Länge, 70 cm Breite und einem Gewicht von 60 Gramm pro Quadratmeter machen das ca. 435 Liter Wasser und 43,5 Millionen KW/h aus – das entspricht dem jährlichen Energiebedarf einer Kleinstadt. Je aufwendiger das Geschenkpapier ist, desto mehr Ressourcen werden benötigt. Insbesondere beschichtetes Papier sowie Kunststoff- oder Metallfolien sind nur schwer recycelbar1.
Auch wenn wir darauf achten, uns Zeit statt Zeug zu schenken, so gibt es aber immer wieder Anlässe im Jahr, an denen wir etwas Handfestes verschenken. Außerdem müssen Konzertkarten, Gutscheine etc. ja auch verpackt werden.
Wir haben zuvor sämtliches Geschenkpapier und Materialen aufgebraucht und anschließend einfaches Packpapier zum Verpacken gekauft. Das ist zwar nachhaltiger als bedrucktes Geschenkpapier, aber verursacht immer noch Massen an Müll und verbraucht viele Ressourcen. Das muss nicht sein. Wir haben uns in den letzten Monaten intensiver damit befasst und sind auf wunderbare Alternativen gestoßen. Es muss nicht immer Geschenkpapier sein. Es geht auch anders, wie du jetzt nachlesen kannst.
1. Kartons, Papiertüten & Kisten sammeln und nachhaltig nutzen
Kartons und Papiertüten fallen immer mal an, die man anschließend wunderbar sammeln, schön gestalten, mit altem Geschenkpapier, Zeitungen oder Bildern der Kinder bekleben und immer wieder nutzen kann. Irgendwann werden sie aufgebraucht und nicht mehr nutzbar sein, aber man hat die Kartons bis zum Ende genutzt und kann sie entsprechend entsorgen. Gerne lassen wir schlichte Papiertüten auch gerne so wie sie sind und beschriften sie gar nicht. Dafür verschönern wir sie mit den u.g. Dekorationen. So halten sie länger und sind individueller einsetzbar.
Außerdem kann man Geschenkpapier und Dekogegenstände auch vorsichtig auspacken und anschließend weiterverwenden.
Letztes Jahr zu Weihnachten haben wir damit angefangen, alte Kartons zu nutzen und diese schön zu gestalten. Wir haben für die Familie wieder Geschenke selbstgemacht und die Gläser schön in die Kartons gestellt und diese dekoriert.
2. Gläser als umweltfreundliche Geschenkverpackung
Wir sammeln gerne alte Gläser, um unsere Lebensmittel dort einzukochen. Eine Zeitlang haben wir unsere Familie und Freunde mitsammeln lassen, so dass wir jetzt Unmengen an Gläsern haben. Normalerweise nutzen wir sie zum Einkochen, aber man kann sie auch wunderbar für selbstgemachte Geschenke nutzen. Fünf Ideen und Inspirationen findest du hier: Badebomben, Badepralinen, Körperbutter, Vanillepuddinglikör, Dekoanhänger aus Salzteig. Auch diese kann man wunderbar mit den u.g. Materialen verschönern und lange nutzen.
3. Stoff als Geschenkpapier
Hast du alte Bettwäsche oder Stoffe? Dann kannst du deine Geschenke auch darin total schön einpacken. Hierbei entsteht keinerlei Müll, die Verpackung ist waschbar und ewig weiter nutzbar.
Es gibt auch eine wunderbare Falttechnik: Furoshiki. In diesem Link findest du wirklich schöne Bilder dazu und hier eine Erklärung, was Furoshiki ist sowie eine Anleitung zur Falttechnik.
4. Altes Zeitungspapier oder Buchseiten
Auch altes Zeitungspapier oder Buchseiten eignen sich hervorragend, um Geschenke schön zu verpacken. Mittlerweile verpacken wir unsere Geschenke total gerne in Zeitungspapier. Es gibt im Umfeld Menschen, die Zeitungen lesen oder Bekannte haben, die Zeitungen lesen. Da lassen wir immer Zeitungspapier sammeln und sind so für das Geschenk einpacken gut gerüstet. Dabei muss das Geschenk, eingepackt in Zeitungspapier, auch nicht trist aussehen. Mit den u.g. Dekomaterialien lassen sich Geschenke liebevoll und wunderschön gestalten.
5. Kordeln, Bänder und weitere Dekoelemente
Verschönern kann man Geschenke wunderbar mit Kordeln und Bändern, die sich ewig weiterverwenden lassen. Nach dem Auspacken sammeln wir sie und holen sie entsprechend bei Bedarf hervor. Es gibt auch Metallklammern mit schönen Sprüchen oder dekorierte Holzwäscheklammern (z. B. mit Nikolaus oder Herzen), mit denen man Geschenke verschönern kann. Auch diese Dekorationen kann man sammeln und bei Bedarf wieder hervorholen.
6. Nachhaltige Dekoration
Zusätzlich kannst du die Geschenke dann mit getrockneten Orangenschalen oder mit schönen Materialien aus der Natur (z. B. Tannenzapfen, Blumen, Kastanien) dekorieren und toll gestalten.
Es fallen dir bestimmt noch mehr Ideen ein. Wenn du magst, schreibe sie doch gerne in die Kommentare! 🙂
7. Zeit statt Zeug
Was wir im Rahmen unserer engen Familie und besten Freunden etabliert haben, ist Zeit statt Zeug. Gemeinsame Unternehmungen sind so wertvoll für uns. Die Erfahrungen und Erlebnisse schweissen uns enger zusammen und wir haben immer etwas, woran wir uns gemeinsam erinnern können. Wir verpacken die Gutscheine, Einladungskarten, Konzertkarten etc. gerne in Kartons oder Papiertüten, die wir dann wiederverwenden.
Wir wünschen uns, dass unsere Verpackungen immer weitergegeben werden und eine Art Kreislauf entsteht. Mal sehen, ob das funktioniert. Wir können uns auch vorstellen, dass erst eine Art Umdenken stattfinden muss, weil die Menschen es gewohnt sind, ihre Geschenke in Geschenkpapier zu verschenken oder zu erhalten. Zudem sind Geschenkpapier samt Deko leicht und schnell verfügbar. Aber wir sind guter Hoffnung, dass sich was ändern wird.
Nachhaltige Materialien sind wirklich so einfach zu nutzen und setzen Kreativität frei! Naturmaterialien muss man zusammensuchen, auswählen, sich im Vorfeld Gedanken machen…
Wenn du deine Geschenke mit alternativen Methoden und Materialien verpackst, machst du dir Gedanken und kannst deiner Kreativität freien Lauf lassen. So viel schöner und persönlicher, oder?
Sollte das alles nicht klappen und du musst auf Geschenkpapier zurückgreifen, dann nutze einfaches Packpapier. Das ist nicht bedruckt und umweltschonender, als bedrucktes Geschenkpapier.
Wir handhabst du es mit dem Einpacken? Hast du noch mehr Ideen? Wie sind deine Erfahrungen?
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