Strom, Gas und Wasser sparen: Wir haben es geschafft, unseren Verbrauch nochmals zu senken

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Zuletzt aktualisiert am 26. Juli 2024

Es ist nicht nur bei den hohen Energiekosten total sinnvoll, den Verbrauch für Gas, Wasser und Strom zu senken, sondern auch aus ökologischer Sicht absolut notwendig. Durch verschiedene Veränderungen und Optimierungen haben wir es in den letzten Jahren kontinuierlich geschafft, viel Strom, Gas und Wasser einsparen können. Laut unserer letzten Gasabrechnung haben wir einen Verbrauch ähnlich einer 50 qm² Singlewohnung im unteren Bereich. Wir bewohnen allerdings ein Reihenhaus mit ca. 140 qm². Beim Strom liegt unser Verbrauch ähnlich wie bei einem 2 Personen Haushalt im unteren Bereich, leben aber zu dritt und arbeiten mehrere Tage in der Woche im Homeoffice, wodurch der Stromverbrauch natürlich auch ansteigt. Wie wir das geschafft haben und welche Veränderungen wir durchgeführt haben, zeigen wir dir in diesem Artikel. Eins vorweg: Spektakulär sind sie nicht und doch hoch effektiv. Man muss es nur tun.


Inhaltsverzeichnis

Kurz vorweg

Unser Verbrauch war noch nie sonderlich hoch und wir lagen immer unter dem Durchschnitt. Einerseits, weil wir immer schon sehr auf den Verbrauch achten, andererseits in einem Reihenhaus leben. Dadurch, dass links und rechts von uns ebenfalls geheizt wird, kühlen unsere Räume nicht so sehr aus. Außerdem haben wir im Wohnzimmer eine große Fensterfront, die ebenfalls viel Wärme reinlässt. Auf dem Dach haben wir eine Solaranlage für die Warmwasseraufbereitung.

Unsere Räume sind hell und luftig gestaltet: Weiße Wände, Holzmöbel und wenig Zeugs, das herumsteht. Das lässt die Räume freundlich und hell wirken, so dass auch weniger Licht eingeschaltet werden muss.

Über die Jahre hinweg haben wir mehrere kleine Veränderungen vorgenommen, die weder schmerzen, noch groß einschränken. Wir merken derzeit auch in unserem Wohnmobil, wie wenig Strom und Wasser wir tatsächlich brauchen und wundern uns auch immer wieder, wie lange wir mit einer 11 Kg Gasflasche heizen und kochen und mit dem vorhandenen Strom frei stehen können. Aber zum Thema Camper und Energieverbrauch, werden wir zu gegebener Zeit noch einen separaten Erfahrungsbericht veröffentlichen.

Vielleicht können wir dich durch unsere Umstellungen inspirieren auch etwa zu ändern und Energie oder Wasser einzusparen. Es sind meist nur kleine Dinge, die eine große Wirkung haben und viel Geld sparen können. 

Unsere Maßnahmen, um Strom, Gas und Wasser zu sparen

Beleuchtung im Haus

Umstellen auf LED-Leuchten

Gerade bei der Beleuchtung lässt sich sehr viel Energie und damit auch Geld sparen. Wir haben unsere Beleuchtung nach und nach auf LED-Leuchten umgestellt. Um es an einem Beispiel konkret zu machen: Wir haben unsere elf herkömmlichen Halogen-Deckenspots in der Küche gegen Leuchtmittel auf LED-Basis getauscht. Dies hat uns etwa 50 € gekostet, spart allerdings – bei einer Nutzungsdauer von ca. 2 Stunden je Tag – im Vergleich zu den alten Leuchtmitteln gut 70 € Energiekosten im Jahr ein. Die Neuanschaffung hat sich somit nach knapp 9 Monaten schon wieder ausgezahlt. 

Wichtig!: Generell sollte man die Leuchtmittel im Haus nach und nach gegen LED-Leuchtmittel austauschen. Wenn du direkt starten möchtest, solltest du die Leuchtmittel in Räumen austauschen, die du viel nutzt. Alte, noch funktionsfähige Leuchtmittel kannst du in Räumen aufbrauchen, in denen das Licht nur recht selten und wenn dann auch nur kurz eingeschaltet wird, wie z.B. Abstellräumen, Gäste WC usw..  

Licht beim Verlassen des Raumes ausschalten

Sobald wir einen Raum verlassen und sich niemand mehr darin befindet, schalten wir das Licht aus. Wir lassen auch keine gemütlichen Lichter an, wenn wir nicht im Raum sind. Das spart viel Geld. Abends zünden wir oft auch gerne Kerzen an, was für uns auch viel gemütlicher ist und spart auch hier wieder Strom.

Standby und Neuanschaffung von Elektrogeräten

Auf Qualität achten

Wenn eine Neuanschaffung von Elektrogeräten ansteht, achten wir direkt auf qualitativ hochwertige Geräte, bei denen eine lange Lebensdauer zu erwarten ist. Zusätzlich schauen wir noch auf die Energieeffizienz

Defekte Geräte reparieren

Sollte ein Gerät bei uns defekt gehen, schauen wir erst mal, ob es zu reparieren ist. Das spart am meisten, Geld und Ressourcen. Viele Geräte sind mittlerweile leider auf eine kurze Lebensdauer ausgelegt, lassen sich aber eventuell doch noch mit geringem Aufwand wieder reaktivieren. Gerade in den letzten Jahren konnte ich einige Elektrogeräte (z. B. Spülmaschine, Hochdruckreiniger) in unserem Haushalt wieder gangbar machen – dies teilweise mit sehr kleinem Einsatz (<10 €). Das Internet hilft da heute zum Glück schnell mit Tipps und Reparaturanleitungen weiter.  

Stand-by-Modus ausschalten

Ein weiteres Thema ist der Standby Modus bei Elektrogeräten. Der Energieverbrauch ist bei modernen Geräten wesentlich geringer, als bei älteren Geräten, aber auch hier wird unnütz Strom verbraucht. Wir schalten diese Geräte immer komplett aus, meist durch eine Steckdosenleiste mit Schalter, um den Strom komplett vom Stromnetz zu trennen. Ladegeräte für Handys, Laptops oder andere Geräte verbrauchen stetig Strom, wenn sie unbenutzt in den Steckdosen verbleiben. Hier können – über das ganze Jahr gesehen – beachtliche Summen zusammenkommen. Deswegen werden diese bei uns direkt nach dem Auflade Vorgang der angeschlossenen Geräte aus der Steckdose entfernt.

Heizung

Raumtemperatur senken

Die Heizung ist einer der größten Energieverbraucher im Haushalt. Hier liegt großes Einsparpotenzial. Wir haben die Raumtemperatur der Heizung auf 19-20 °C abgesenkt, was für uns vollkommen ausreichend ist. Dadurch sparen wir bis zu 20 % Energie. Grundsätzlich wird eine Durchschnittszimmertemperatur von 20 °C empfohlen. In Schlafzimmern werden Durchschnittstemperaturen von 17 °C und in der Küche von 18 °C empfohlen1. Sollte es uns im Schlafzimmer doch zu kalt werden, nutzen wir die gute alte Wärmflasche oder ein Wärmekissen für die Nacht. 

Man muss auf Grund der Schimmelgefahr darauf achten, dass die Räume nicht auskühlen. 17 °C sollten die Räume mindestens haben, Flure 15 °C.

Tagsüber sollte die Heizung auf eine konstante Temperatur eingestellt werden, nachts kann sie runter reguliert werden. Unsere Heizung schaltet sich um 22 Uhr abends aus und schaltet sich um 5 Uhr wieder ein (weil wir früh aufstehen, sonst wäre später auch für uns in Ordnung).

2011 haben wir uns einen Ofen im Wohnzimmer mitsamt Außenkamin einbauen lassen. Damit können wir fast das ganze Haus heizen. Es ist gerade, wenn es draußen stürmt und kalt ist, sehr gemütlich und wir können uns diese schöne mollige Wärme und Gemütlichkeit gar nicht mehr wegdenken. Die Wärme zieht auch gut durchs Haus. Und ja, wir wissen, dass Kamine durchaus kritisch gesehen werden können. Für uns ist der Kamin ein Kompromiss und eine Ergänzung, mit dem wir nicht dauerhaft heizen.

Regelmäßig lüften und Räume sparsam heizen

Wir beheizen nur Räume, in denen wir uns länger aufhalten und lüften regelmäßig auf Stoß. Meistens heizen wir moderat den Flur (die Wärme zieht schön durchs Haus), das Badezimmer und ab und an das Wohnzimmer. Beim Lüften stellen wir im Winter die Heizkörper in dem jeweiligen Raum in dem Moment aus und lüften mit komplett geöffneten Fenstern. In der kalten Jahreszeit mehrmals täglich für 5 Minuten und in der wärmen Jahreszeit für 20-30 Minuten2. Dabei achten wir auch darauf, dass gegenüberliegende Fenster geöffnet werden und dadurch ein Durchzug entsteht.

Spätestens dann, wenn Wasserdampf entsteht, z. B beim Duschen oder Kochen aber auch beim Wäschetrocknen, sollte gut durchgelüftet werden.

Anschließend schließen wir die Fenster wieder und stellen die Heizung bei Bedarf wieder an. Die neue frische Luft lässt sich besser erwärmen als die alte abgestandene und ist dazu auch noch sauerstoffreicher. Fenster auf Kipp sind übrigens wahre Energiefresser, kühlen die Räume aus und führen auch nicht zu einem guten Luftaustausch.

Heizkörper entlüften und Fenster auf Dichtigkeit prüfen

Zusätzlich sollten Heizkörper vor jeder neuen Heizperiode entlüftet werden und die Fenster auf Dichtigkeit kontrolliert werden. Hier gibt es großes Potenzial Energiekosten zu sparen.

Die Dichtigkeit kannst du selbst testen: Zünde eine Kerze oder ein Feuerzeug an und halte es ganz still an eine Stelle, an dem das Fenster auf den Rahmen trifft. Wenn die Flamme flackert, ist dein Fenster wahrscheinlich undicht und sollte nachgestellt werden.

Du kannst aber auch ein Blatt Papier zwischen Fenster und Rahmen stecken und versuchen, es bei geschlossenem Fenster rauszuziehen. Kannst du das eingeklemmte Papier bewegen, ist das Fenster undicht. Ist es fest eingeklemmt, ist das Fenster dicht.

Küche

In der Küche wird eine Menge Wasser und Energie verbraucht: Beim Kochen, Abwaschen oder in der Spül- und/oder Waschmaschine, die bei vielen Haushalten in der Küche anzutreffen ist. Hier kann man viel Wasser und Strom einsparen. Wir haben 2022 unsere Küche renoviert und direkt hochwertige, moderne und energieeffiziente Elektrogeräte gekauft, die uns lange begleiten sollen. 


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Induktionsherd statt Ceranfeld und Backofen mit Trennung

Das alte Cerankochfeld, bei dem es ewig dauerte, bis Wasser zum Kochen gebracht wurde, haben wir gegen ein Induktionskochfeld ausgetauscht. Daran mussten wir uns erst etwas gewöhnen, weil alles viel schneller geht im Vergleich zu früher – aber das Induktionskochfeld spart viel Strom und Geld. Unser neuer Backofen lässt sich in der Mitte abtrennen, so dass nur ein Garraum beheizt wird. Das ist ideal für kleinere Sachen wie einem Blech Pizza oder Aufläufe. Der untere Teil unsere Backofens wird relativ selten benutzt.


Zum Thema Nachhaltigkeit in der Küche haben wir ein Buch geschrieben, in dem wir weitere Alltagstipps für Interessierte und Einsteiger vorstellen: Küche ohne Schnickschnack – Lifehacks für deine minimalistische und nachhaltige Küche. Über den Link bekommst du mehr Infos. Du bekommst das Buch in jeder Buchhandlung, sowohl vor Ort als auch online.


Badezimmer

Einhebelmischanlage und reduzierte Wassermenge

Hier lässt sich durch wenige Handgriffe schnell viel Wasser einsparen. Das größte Potenzial zum Sparen liegt hier in der Mischbatterie / Wasserhahn des Waschbeckens. Solltest du noch einen alten Wasserhahn mit 2 Drehöffnern für kaltes und warmes Wasser haben, solltest du dringend über eine Neuanschaffung einer Einhebelmischanlage nachdenken. Hier lässt sich die gewünschte Temperatur viel schneller einstellen und es geht nicht erst viel Wasser verloren. Wir haben eine Mischbatterie vom schwedischen Möbelhaus verbaut. Diese Mischbatterie gibt in der normalen Stellung nur kaltes Wasser ab, das in der Menge auch noch reduziert ist. So spart man weiter eine Menge Wasser und auch Energie ein. Das gleiche gilt für die Dusche und die Wanne: Moderne Einhebelmischer sind hier viel effizienter als die alten 2-Hand-Wassermischer. Ein tropfender Wasserhahn sollte schnellstens repariert werden, hier können große Mengen an Wasser (bis zu 800 Liter/Jahr) ungenutzt verloren gehen.

Keinen Trockner nutzen

Wir nutzen seit Jahren keinen Trockner. Im Garten haben wir eine Wäscheleine gebaut, im Haus nutzen wir den Hangbird zum Wäsche aufhängen. Die Wäsche trocknet super schnell und steht nicht im Weg herum. Das spart, neben barem Geld, auch viel Energie. Klar, das Aufhängen kann nervig und ein Trockner bequemer sein. Wir hängen die Wäsche schon sortiert und relativ glatt und gut ausgeschüttelt auf, so dass das Abnehmen schnell geht. Da wir überwiegend Kleiderstangen haben, fällt das Falten der Wäsche auch nicht groß ins Gewicht, wird aber direkt beim Abnehmen erledigt. Was weg ist, ist weg. Wenn wir das aber mit den Kosten in den Vergleich ziehen, gewinnt für uns ganz klar die gute alte Wäscheleine.

Noch ein paar weitere Tipps im Bad

ZähneputzenWasser während des Putzens ausstellen, Zahnputzbecher nutzen
HändewaschenWasser beim Einseifen ausstellen
Badewanneweniger und dafür bewusster mit mehr Genuss baden.
NassrasurWaschbecken mit warmem Wasser füllen, den Rasierer zwischendurch darin und erst am Ende unter fließendem Wasser reinigen
DuschenWasser beim Einseifen ausstellen. Gießkanne in der Dusche platzieren, um das zuerst kalte Wasser aufzufangen und z.B. zum Blumengießen zu verwenden. Duschkopf mit Luftsprudler und Durchflussbegrenzung nutzen
ToiletteWasserspartaste nutzen. Bei alten Spülkästen einen Stein ins Becken legen, damit die Toilette nicht so viel Wasser nachfüllt. Menge des Nachfüllens durch Verstellen des Überlaufs im Spülkasten verringern
WaschbeckenDurchflussmenge des Wassers direkt an den Eckventilen unterhalb des Waschbeckens verringern. Luftsprudler am Auslass des Hahns und eine moderne wassersparende Mischbatterie einbauen. Einhebelmischbatterie verwenden. Tropfenden Wasserhahn reparieren.

Du willst mehr Nachhaltigkeit und Minimalismus in deinem Bad? Dann ist dieser Artikel vielleicht was für dich: Minimalismus im Badezimmer


Fazit

Du siehst, mit wenigen Handgriffen kann im Haushalt viel Energie und Wasser gespart werden. Es braucht dafür nicht viel. Wir haben durch diese kleinen Maßnahmen, die nicht wirklich einschränkend sind, unsere Energiekosten um weitere gut 30 % senken können und liegen, je nach Ernergie, im unteren Verbrauch eines Single- oder 2-Personen-Haushaltes. Viele kleine Dinge lassen sich schnell und unkompliziert umsetzen, so dass du heute noch mit der Energiereduzierung starten kannst.

Sollten du noch weitere Ideen haben, die ich hier nicht aufgelistet habe, dann schreib es gerne in die Kommentare.

Viele Grüße,
Frederik

Quelle:

  1. Bundesumweltamt ↩︎
  2. BMUV: Richtiges Lüften und Heizen ↩︎

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2 Gedanken zu „Strom, Gas und Wasser sparen: Wir haben es geschafft, unseren Verbrauch nochmals zu senken“

  1. Irgendwie alles Banalitäten. Die sich gerne rumsprechen dürfen!!

    Ihr könnt gerne mal ein Foto vom abtrennbaren Backofen zeigen, ich wusste gar nicht dass es das gibt.

    Ansonsten: #Holzofengate

    1. Hallo Benk,

      ja, deswegen schrieb ich ja extra, dass die Tipps nicht spektakulär sind. Man mag sich vielleicht wundern, dennoch werden viele Tipps in manchen Haushalten noch gar nicht umgesetzt und daher ist es uns wichtig, immer wieder daraufhin zu weisen. Es ist nicht schwer, man muss es nur tun.

      Viele Grüße,
      Frederik

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