26 Wochen ohne – Unser Experiment für mehr Nachhaltigkeit #MakeSmthng

NoBuy Nachhaltigkeitsexperiment Challenge Nachhaltigkeit

Zuletzt aktualisiert am 11. Januar 2023

Du weißt, dass wir uns schon eine ganze Weile mit den Themen Nachhaltigkeit, Minimalismus und Finanzen beschäftigen. Was mit einer reduzierteren Einrichtung anfing, veränderte sich zum minimalistischeren Leben als Familie (bedeutet, was als Familie halt so möglich ist) und ging über zum Thema Nachhaltigkeit. Im Laufe der Zeit kam logischerweise das Thema Finanzen hinzu. Es klappt erstaunlich gut, wenn auch längst nicht perfekt.


Inhaltsverzeichnis


Make Smthng Week für mehr Nachhaltigkeit

Anlässlich der MAKE SMTHNG WEEK haben wir uns entschlossen, ein längeres Experiment zu wagen: Wir wollen 26 Wochen keine Kleidung, keine Deko und keine Möbel kaufen und grundsätzlich bewusster und nachhaltiger leben – eine sehr lange No Buy Challenge. Von der MAKE SMTHNG Week haben wir auch in diesem Jahr zum ersten Mal gehört und finden sie toll. Sie schreiben in ihrem Pressekit u. a. :

Macht shoppen glücklich? Den ganzen Kram in Schrank und Keller – brauche ich den wirklich? Was kann ich selber machen und reparieren, anstatt neu zu kaufen – auch um Ressourcen und Umwelt zu schützen? Und wo kann ich mich austauschen und über Konsum- alternativen informieren? Mit diesen zentralen Verbraucherfragen und der neuen Lust am selber machen beschäftigt sich MAKE SMTHNG, ein Projekt von Greenpeace, gemeinsam mit zahlreichen Initiativen und Kreativen.

Viele Menschen überfordert das ewige Hamsterrad, Waren zu beschaffen und zu entsorgen. Oder sie haben schlichtweg keine Lust mehr darauf. Längst haben wir verstanden, dass raffinierte Marketingstrategien immerfort Wünsche nach neuen Produkten wecken, die nicht lange halten oder technisch schnell veralten. Die kurze Shopping-Euphorie verpufft – zurück bleiben Frust, verschwendete Ressourcen und jede Menge Müll.

Genau das trifft es! So leben wir ja schon länger. Anfangs haben wir uns als Paar das Ziel gesetzt, bis April keine neue Kleidung für uns zu kaufen. Wenn man bedenkt, wie lange wir schon keine Kleidung mehr kaufen, würden wir im April auf etwa zehn Monate kommen. Der Kleiderschrank wurde vor einigen Wochen schon rigoros aussortiert und das Vorhandene reicht vollkommen aus. Das allein reicht uns aber irgendwie nicht, kopfmäßig fehlt da noch was. Deshalb wollen wir den Konsumausstieg also ausweiten: keine Kleidung, keine Deko, keine Möbel. Warum wir das explizit erwähnen und uns als Challenge setzen? Wir lieben es einzurichten, zu dekorieren und zu verändern. Noch vor einem Jahr und insbesondere in der Zeit davor, haben wir viel Geld für Möbel und Deko ausgegeben. Wir kaufen zwar jetzt in der Regel nur noch, was notwendig ist, aber warum daraus nicht mal ein Experiment machen und bewusst reflektieren? So eine Challenge hilft dabei, es wirklich durchzuziehen, auch gerade dann, wenn man es öffentlich macht. 😉 Manchmal gibt es so Momente, in denen es einen (mich, Jani 😉 ) überkommen kann, weshalb wir uns da jetzt selbst ein bisschen unter Druck setzen. 😉 Außerdem hilft es, mal zu reflektieren, wofür man Geld ausgegeben hat, wie man sich gefühlt hat und welche Gedanken durch den Kopf gingen. Denkfehler und Schönreden (wie im folgenden Beispiel) werden so klarer und bewusster. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, Menschen zu zeigen, dass es geht, mit allen Höhen und Tiefen, die so ein bewusster Verzicht mit sich bringen kann.

Wir möchten euch von einem Beispiel erzählen:

Ich (Jani) brauche eigentlich ein neues Armband für meine Uhr. Das Armband ist ausgeleiert, ausgefranst und nicht mehr schön anzusehen. Also schauten wir nach Ersatzarmbändern, fanden aber keines. Also habe ich mich nach einiger Zeit für eine neue Uhr entschieden. Das Gefühl, dass sich in mir breit machte, war komisch. Es kam keine Freude auf, es schossen mir Gedanken durch den Kopf wie „Muss das jetzt wirklich sein?“, „Finden wir nicht doch noch ein schönes Armband irgendwo?“. Ich muss dazu sagen, dass ich mit diesem Armband schon seit Monaten rumlaufe, es ist also kein Schnellschuss gewesen. Wir liefen durch die Geschäfte (was ich richtig blöd fand und auch keine wirkliche Lust dazu hatte) und sahen dann eine Uhr für knapp 50 Euro. Ich nahm sie mit, aber ohne damit wirklich glücklich zu sein. Sie war schön, ja klar, aber das Gefühl, dass sich sonst bei neuen Dingen einstellt, war nicht vorhanden. Das Gefühl war sogar eher negativ besetzt. Ich trug die Uhr dann ein paar Wochen und merkte, dass sie eigentlich ziemlich doof ist. Nun trage ich meine alte, wunderschöne Uhr mit dem fransigen Armband und habe 50 Euro in den Sand gesetzt. Ein Armband muss ich immer noch finden.
Eigentlich wollte ich keine neue Uhr kaufen, aber ich hatte dieses Gefühl in mir, mir doch mal was gönnen zu dürfen. Wir haben länger nichts gekauft und eine Uhr wäre ja sinnvoll gewesen, was in unser Konzept passt (nur noch Notwendiges/Sinnvolles kaufen). Im Nachhinein merkte ich, dass ich da in ein altes Muster gefallen bin, es mir schön geredet habe und sich neue Lebensweise aber auch deutlich meldete, was zu diesen komischen Gefühlen führte.

Und genau über solche Momente möchten wir bloggen. Sie gehören zur Veränderung dazu.

Wir starten mal mit 26 Wochen und schauen dann mal, wie es so lief.

Folgende Regeln haben wir aufgestellt:

  • Wir Erwachsenen kaufen uns keine neue Kleidung. Wenn etwas zwingend (!) ersetzt werden muss, wird es gebraucht gekauft. Schlüpfer und Unterhosen ausgenommen. 😉Das wird aber versucht zu vermeiden (die Regel gibt es schon lange, ist nichts Neues)
  • Braucht unsere Jüngste Kleidung, wird sie gebraucht gekauft (auch nicht neu, läuft schon lange so).
  • Es wird keine neue Deko gekauft. Gebrauchsgegenstände wie Kerzen sind erlaubt (ebenfalls nicht neu, klappt gut).
  • Es werden keine neuen Möbel, auch keine Gebrauchten, gekauft (versuchen wir schon, hat bis auf ein paar Ausnahmen gut geklappt. Die Ausnahmen sollen weg).
  • Bei Geschenken wird erst geschaut, ob sich etwas nicht-Materielles finden lässt oder wir etwas selbst machen können. Kommt ja immer auf die beschenkte Person an.
  • Wir starten langsam damit, Putzmittel, Badezusatz & Co. selbst zu machen und den Plastikverbrauch weiter zu minimieren (das ist eine große Herausforderung für uns, insbesondere für Freddy, der sich damit schwerer tut, als Jani).
  • Kaputte Gegenstände und Kleidungsstücke werden repariert.
  • Geschenke an uns (z. B. zu Geburtstagen) und Tauschen sind genauso erlaubt, wie Ausflüge und Reisen.

Diese Regeln gelten natürlich erst einmal nur für uns Erwachsene. Wenn die Kinder wirklich etwas brauchen, bekommen sie es natürlich auch. Es wird aber mit den Kindern über den Konsum gesprochen.
Unsere Lebenseinstellung hat sich radikal verändert. Einkaufen finden wir sowieso blöd, shoppen waren wir seit Ewigkeiten nicht mehr. Ich (Jani) darf mich nur nicht mehr über Facebookgruppen und Instagramaccounts inspirieren lassen 🙈. Aber nein, ich bin ja schon groß 😉 und möchte das wirklich alles nicht mehr, somit wird das schon werden.

Im Prinzip ändert sich durch die Challenge nicht viel im Gegensatz zum jetzigen Leben. Der Unterschied ist jedoch, dass wir noch bewusster reflektieren und Menschen teilhaben lassen.

Am 1.12.18 soll es losgehen, beenden werden wir die Challenge am 31.05.19. Wir versuchen – insofern wir es zeitlich schaffen – wöchentlich zu berichten: Über die Erfolge, Misserfolge und Gefühle. Das wird sicher spannend. Wir freuen uns schon!


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Je zwei Mal im Jahr bieten wir gemeinsame Challenges an: Eine No-Buy-Challenge, in dem ein Monat lang nichts außer der Reihe gekauft und dem Konsum widersagt wird und eine 31-Tage-Minimalismus-Challenge, in der wir 31 Tage lang gemeinsam intensiv ausmisten.


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Übrigens, wir haben gestern am Blackfriday nichts gekauft und du?

Lieben Gruß,
Jani & Freddy <3

Challenge beendet: Alle Beiträge findest du hier

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Nobuy Nachhaltigkeit Challenge Konsumverzicht

5 Gedanken zu „26 Wochen ohne – Unser Experiment für mehr Nachhaltigkeit #MakeSmthng“

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  4. Hallo Jani!

    Vielleicht wird aus der Challenge ja nach dem halben Jahr mal das „echte Leben“. Wir leben seit Jahren nach diesen Punkten, die du oben aufgeführt hast. Nur kaufen, was unbedingt sein muss, wenn möglich gebraucht oder wenn neu, dann hochwertig, so dass es lange hält.
    Putzmittel kann man ganz leicht selbst machen. Schau mal auf meinem Blog https://miteigenenhaenden.wordpress.com/ . Da sind einige Beispiele mit Rezept.
    Reparieren macht Spaß und erfüllt mit Stolz, wenn man es geschafft hat. Ich liebe es.
    Viel Erfolg bei eurer Challenge!

    Liebe Grüße, Sibylle

    1. Liebe Sybille,

      ehrlich gesagt, ist es schon ein Großteil unseres Leben. Wir machen das jetzt schon einige Zeit so, wollen es aber noch verschärfen bzw. besser machen. Wir haben uns vorgenommen darüber zu bloggen, damit andere Menschen sehen können, wie es laufen kann, mit allen Höhen und Tiefen. Zutaten für selbstgemachtes Spüli und Putzmittel liegen auch schon parat :-). In den nächsten Wochen folgen noch einige neue Beiträge, wir haben noch einige Schritte in Richtung nachhaltiges Leben gemacht 🙂

      Ich danke dir für deine Infos!

      Lieben Gruß,
      Jani <3

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