Konsumverzicht und Nachhaltigkeit – ein Experiment – Woche 1

Konsumverzicht Nachhaltigkeit Minimalismus

Zuletzt aktualisiert am 20. Dezember 2022

Konsumverzicht: Wow, schon ist die erste Woche unseres Nachhaltigkeitsexperiments um… Obwohl, wenn wir es ganz genau nehmen, läuft unser Experiment schon seit dem 24. November 2018. Seitdem wir die Ankündigung veröffentlicht haben, haben wir fast nichts mehr gekauft und sind quasi gestartet, mehr dazu gleich im Beitrag.

Eigentlich liegt unser Schwerpunkt ja darauf, uns dem Konsum zu entziehen, eine Konsumpause quasi. Allerdings nutzen wir diese Phase auch, um noch mehr Nachhaltigkeit in unser Leben zu bringen. Was wir also gemacht haben? Los geht’s!


Inhaltsverzeichnis


Abbestellen aller Werbung

In dieser Woche haben wir angefangen, jegliche Werbung abzubestellen. Wir haben das zwar vorher schon vereinzelt gemacht, jetzt aber gezielt und für jegliche Werbung. Das ist einfach nur Müll, den wir nicht brauchen und somit wegschmeissen. Normalerweise warfen wir Werbung einfach in den Müll. Jetzt schauten wir sie uns aber genauer an. Da bekamen wir beispielsweise Post von der Süddeutschen Zeitung über kostenlose Leseabos. Die Post selber kam aber nicht von denen, sondern von Postdirekt. Eine Telefonnummer oder E-Mailadresse, an die man sich wenden konnte, fanden wir nicht. Ganz unten in dem Kleingedruckten stand dann die Info, dass die Post von Postdirekt stammt. Dort mussten wir erst auf eine Internetseite gehen, uns durch gefühlte 100 Seiten durchklicken, bis wir dann eine E-Mailadresse fanden. Dorthin schrieben wir dann eine E-Mail mit der Bitte, keine weitere Werbung zu erhalten. Ein paar Tage später erhielten wir per Post die Info, dass wir ausgetragen wurden.

Unser „Bitte keine Werbung und Zeitungen“-Aufkleber am Briefkasten zeigt leider bisher keine Wirkung. Irgendwie wird der übersehen *grummel*

Vermeidung von Plastikmüll / Nachhaltigkeit

Schon seit einiger Zeit hatten wir beim Einkaufen eine Diskussion: Ich (Jani) wollte kein Gemüse einkaufen, dass in Plastik eingepackt ist. Freddy hat es zwar auch gestört, es aber als gegeben hingenommen. Jetzt endlich ist auch er für neue Wege bereit. Wir haben das erste Mal komplett plastikfreies Gemüse eingekauft und den Wochenmarkt besucht. Das werden wir beibehalten.

Immer mehr Türen tun sich auf. Zum Beispiel diskutieren wir gerade über das Thema WC-Einhänger. Wir sind noch zu keinem Ergebnis gekommen, es bleibt also weiterhin spannend. 😉 Sobald wir uns da einig sind, werden wir berichten.

Wir haben uns einige Dinge überlegt, die wir als erstes verändern wollen:

Das haben wir in dieser Woche geändert

Altes ProduktVerändert in
Zahnbürsten aus PlastikZahnbürsten aus Bambus
Wasser in PlastikflaschenSodaclub

Das wollen wir noch ändern

Altes ProduktVerändern in
Einmal-TaschentücherStofftaschentücher
WegwerfbindenStoffbinden sind bestellt, Menstruationstassen bereits vorhanden
FrischhaltefolienBienenwachstücher (die alten Folien werden zunächst aufgebraucht)
TeebeutelLosen Tee (der alte Tee wird zunächst aufgebraucht)
Putzmittel in Plastikverpackungen mit diversen umweltschädlichen Zusatzstoffen und viel ChemieIst angesetzt, muss zwei Wochen ziehen (Update: Mittlerweile ist es fertig, Rezept gibt es hier: DIY natürliches Putzmittel/Reinigungsmittel selber machen)
Badezusatz mit Zusatzstoffen in PlastikverpackungenBadepralinen

Konsumverzicht: Ausgaben

Unsere Quatschtröte brauchte eine neue Hose. Sie war an einer Stelle gerissen, die man nicht nähen konnte, das wäre sofort wieder aufgegangen. Somit musste eine Neue her. Die haben wir aber bei einem Kleinanzeigenabieter für 2 Euro gekauft. Wir haben extra darauf geachtet, dass wir eine bei uns in der Nähe finden.

Ebenso habe ich (Jani) mir vier gebrauchte Oberteile hier vor Ort über einen Kleinanzeigenanbieter für zusammen 19 Euro gekauft. Warum, das habe ich in diesem Beitrag festgehalten: Kleiderschrankausmisten die II.

In dieser Woche haben wir Geld für Lebensmittel, Zutaten für selbstgemachte Putzmittel (Zitronenessig etc.), Sprit und die Weihnachtsgeschenke (siehe unten) ausgegeben. Es fühlte sich auch gar nicht schwer an. Interessanterweise habe ich (Jani) echt Probleme damit, Geld außerhalb von Lebensmitteln und Haushaltssachen auszugeben. Beispiel Stoffbinden: Die sind natürlich in der Investition etwas teuerer, als Wegwerfbinden. Dann kamen mir Gedanken wie

„Wenn die jetzt nicht gut sind oder ich unzufrieden bin, habe ich das Geld zum Fenster herausgeworfen. Kaufe ich dann wieder Neue, habe ich doppelt bezahlt und die anderen liegen nur rum. Das ist nicht nachhaltig.“

Am Liebsten würde ich solche Dinge in der Hand haben, anschauen und dann eine Entscheidung treffen. Ich finde sie aber nirgends vor Ort und bin somit auf den Onlinekauf angewiesen. Das hat mich wirklich gestört.

Weihnachten

Weihnachten steht kurz vor der Tür und wir machen uns Gedanken, wie wir unsere lieben Eltern und Großeltern beschenken können. Wir haben da schon Ideen für Selbstgemachtes <3 Später dazu mehr, falls sie hier mitlesen. 😉

Die Adventskalender haben wir noch vom Vorjahr genutzt. Wir haben Papierhäuschen auf einer Holzleiter aufgehangen. Die für die Kinder werden – bis auf die Leiter – im nächsten Jahr wohl nicht mehr so nutzbar sein. Wir haben da die Idee, über das Jahr Gläser zu sammeln, diese zu bemalen und dann über die Jahre hinweg zu nutzen. Damit beschäftigen wir uns aber im nächsten Jahr.

Weihnachtswünsche ist eine schwierige Sache. Wir Erwachsenen wünschen uns nichts. Da uns unsere Eltern  aber gerne etwas schenken möchten (darüber werden wir im nächsten Jahr nochmal mit ihnen reden), haben wir uns Dinge gewünscht, die wir brauchen. Ich mir Ressourcenkarten für meine Arbeit (hätte ich mir sonst im nächsten Jahr selbst gekauft) und Freddy einen kleinen Biomülleimer, da unserer kaputt ist. 😉

Wir haben uns (unsere kleine Familie) gesagt, dass wir uns an Weihnachten Zeit schenken. Wir werden gemeinsam ein paar Tage wegfahren. Unsere Kinder haben das für sich ganz klar. Dennoch haben wir uns überlegt, dass wir ihnen eine Kleinigkeit zusätzlich schenken, denn sie sind Kinder. So ganz ohne Geschenk bzw. nur mit einem Brief unter dem Weihnachtsbaum ist auch blöd. Das ist aber nur unsere Meinung und kannst du natürlich auch ganz anders sehen. Also bekommt unsere Quatschtröte eine kleine Hundehütte von Schleich, die sie sich schon lange wünscht. Unsere Teenietochter wünscht sich etwas für ihr Zimmer. Als Familie werden wir uns gemeinsam eine Erweiterung von dem Spiel „Die Siedler“ schenken, da wir das jeden Sonntag spielen.

Dann gibt es ja auch noch die liebe Verwandtschaft, die ihnen etwas schenken möchte. Unsere Quatschtröte wünscht sich einen Schleichhund, Bettwäsche („Ich bin voll aus dem Eiskönigin-Alter raus.“ :-)), ein Buch über den Klimawandel sowie ein Buch über starke und witzige Mädchen. Unsere Teenietochter wünscht sich sinnvolle Dinge für ihre Zimmereinrichtung, da sie sich da verändern möchte.

Bei den Kindern kommen wir halt nicht ganz drum herum, an Geburtstagen und Weihnachten Materielles zu schenken und das ist auch für uns okay so. Wir schenken uns zwar überwiegend Zeit, aber hey, sie sind Kinder und wir haben auch Verwandtschaft, die etwas schenken möchte. Wie ihr an den Wünschen aber erkennen könnt, machen sie sich selbst Gedanken  und wünschen sich für sie sinnvolle Sachen. Das finden wir toll und das ist das Wichtigste für uns. Bedachtes und sinnvolles Wünschen und Schenken. Neu gekauft werden muss es unserer Meinung nach nicht zwingend.

Weitere bewegende Themen

Wir setzten uns mit dem Thema Kleidung auseinander und waren – und sind es noch – zutiefst schockiert. Den Beitrag dazu findest du hier. Wir trafen die Entscheidung, für uns Erwachsene entweder Gebrauchte oder Fair Trade Kleidung zu kaufen und uns weiter in dieses Thema einzuarbeiten. Für unsere Quatschtröte gibt es gute gebrauchte Kleidung. Mal sehen, wie lange sie damit einverstanden ist. Irgendwann kommt sie ja in ein Alter, in dem das uncool wird. Unsere Teenietochter entscheidet das alles selbst und wir werden ihr da nichts vorschreiben.

In unserem Beitrag über digitalen Minimalismus schrieb ich (Jani), dass ich meinen Handykonsum einschränken möchte. Das hat richtig gut geklappt, das habe ich nicht erwartet. Insgesamt habe ich meine Zeit um 36 % minimiert. Freddy zieht von sich aus auch mit. Toll!

Unsere Quatschtröte macht sich auch immer mehr Gedanken. Wenn wir draußen sind, sieht sie überall den Müll und regt sich auf. Auch sagt sie Sätze wie „Das ist doch Verschwendung, das kann man auch anders machen!“. <3 Wir werden demnächst mal eine Tüte mitnehmen und dann den Müll aufsammeln und wegwerfen. Sie möchte auch mehr auf Plastik verzichten und nun eine Bambuszahnbürste haben. Bei den großen Drogeriemärkten haben wir leider keine für Kinder gefunden.

Es war also eine gute (zwei gute) Woche(n)! Wäre jetzt nicht Weihnachten, hätten wir weniger ausgegeben und gekauft. Wir haben deutlich gemerkt, dass wir Erwachsenen hätten sehr gut ohne Konsum auskommen können. „Schwierig“ wurde es mit den Kindern. Aber ich denke, es hält sich wirklich in Grenzen und es war ja nur wegen Weihnachten und Geburtstagen. Mal sehen, wie es weitergeht.

Lieben Gruß,
Jani & Freddy

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Konsumverzicht Nachhaltigkeit Experiment Woche 1

2 Gedanken zu „Konsumverzicht und Nachhaltigkeit – ein Experiment – Woche 1“

  1. Pingback: 26 Wochen ohne - Unser Experiment für mehr Nachhaltigkeit #MakeSmthng

  2. Pingback: Meine Capsule Wardrobe - mehr Minimalismus im Kleiderschrank

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