Zuletzt aktualisiert am 20. September 2024
Leben heißt auch, im Wandel zu sein, sich stetig zu verändern. So ist das und das ist gut so. So haben ein paar Veränderungen und Gründe dazu geführt, dass einige Dinge in Sachen Minimalismus und Nachhaltigkeit für mich nicht mehr funktionieren. Diese Dinge möchte ich dir jetzt vorstellen.
Inhaltsverzeichnis
Änderungen bei den Hygieneprodukten
Ich nutze in der Haar- und Körperpflege keine festen Produkte mehr. Meine Haare sind sehr fein, feste Shampoos haben meine Haare ausgetrocknet und meine natürliche Wellen und Locken entfernt. Ich habe viele verschiedene Shampoos ausprobiert und keines funktionierte so, wie ich es mir gewünscht und meine Haare gebraucht haben. Ich bin auf ein sehr hochwertiges Shampoo für feines Haar umgestiegen, dass keinerlei bedenkliche Stoffe für mich und für die Umwelt enthält. Weil das Shampoo so hochkonzentriert ist und ich nur sehr wenig davon zum Waschen brauche, komme ich mindestens genauso lange hin, wie mit festem Shampoo.
Update 07/2024: Wie es der Zufall so will, habe ich kurz nach Veröffentlichung dieses Artikels ein festes Shampoo gefunden, dass ich noch nicht getestet habe und relativ neu auf dem Markt ist. Damit komme ich richtig gut klar, so dass ich jetzt doch wieder festes Shampoo nutzen kann. Ich freue mich total darüber!
Seifen kann ich wegen meiner empfindlichen und von Kompressionsstrümpfen strapazierter Haut nicht nutzen. Da nutze ich eine medizinische Hautpflege, die ebenfalls sehr ergiebig ist. Da das Gel wirklich ein Gel und in der Konsistenz recht fest ist, hält es ewig. Das sind für mich gute Kompromisse. Frederik nutzt weiterhin festes Shampoo und Seifen.
Während Frederik sein Deo auch weiterhin selbst macht, nutze ich einen medizinischen Deostick, eben auch wegen meiner sehr empfindlichen Haut.
Capsule Wardrobe erneuert
Ich trage seit einem Jahr Kompressionsbestrumpfungen an beiden Armen (oft auch an den Händen) und Beinen. Das ist unschön und extrem warm. Daher habe ich meine Capsule Wardrobe umgestellt und an einigen Stellen erneuert. Ich trage z.B. nur sehr selten Jeans, weil es über der Kompression (die von den Zehen bis zum Bauch geht), mir viel zu warm ist. Ich trage meistens entweder eine 7/8 Stoffhose oder Röcke/Kleider. Auch trage ich seltener langärmlige Kleidungsstücke über den Kompressionen am Arm wegen der Wärme. Daher habe ich jetzt auch ein paar mehr T-Shirts, eben weil ich wegen der Wärme die Shirts nicht mehr so lange tragen kann, wie früher.
Außerdem fallen Kompressionsstrümpfe im Frühling und Sommer an Armen und Beinen sehr stark auf, das ist leider so. Da möchte ich mich in meiner Haut wohlfühlen und schön aussehen. Mode hat einen ganz anderen Stellenwert in meinem Leben bekommen, seitdem ich Kompressionen trage. Es soll farblich harmonieren und schön aussehen. Ich habe während meiner Suche Onlineshops mit total schöner nachhaltiger Kleidung entdeckt und sorgfältig ausgewählt. Jetzt fühle ich mich wieder wohler in meiner Haut.
Plastik im Urlaub kommt vor
Weil wir im Camper nur wenig Zuladegewicht haben, kaufen wir manche Lebensmittel in Plastik, wie z. B. Plastikflaschen. Außerdem ist in diesem Fall Plastik nachhaltiger als Glas. Das fühlt sich für uns nicht wirklich gut an, ist aber (derzeit noch) nicht anders möglich. Wir achten auch im Urlaub darauf, bewusst und nur das einzukaufen, was wir auch wirklich verbrauchen. Auch nutzen wir im Campingurlaub flüssiges Spülmittel, anstatt fester Spülseife.
Kleidung für unsere Tochter kaufen wir nicht FairTrade – Nachhaltigkeit
Früher haben wir für unsere Tochter fast ausschließlich Second Hand gekauft. Heute entscheidet sie und da kaufen wir auch mal bei großen Ketten, weil sie die Kleidung dort schön findet. Sie geht gerne über Flohmärkte und kauft auch dort Kleidung, wenn sie etwas findet. Das Problem dabei ist, dass man da Glück haben muss etwas schönes zu finden und die Kleidung dann auch noch passen muss. Das ist teilweise wirklich richtig schwierig. Wir akzeptieren ihre Entscheidung absolut. Wir sehen das mittlerweile so: Sie hat kein Geld, um sich Kleidung zu kaufen und ist von uns finanziell noch abhängig. Trotzdem soll sie ihre eigenen Entscheidungen treffen und sich wohlfühlen. Wir finanzieren, sie entscheidet. Aber – und das Aber ist groß: Sie kauft absolut mit Bedacht, geht nicht wahllos shoppen und liebt Second Hand, wann immer es möglich ist. Sie überlegt vorher zig mal, ob sie dies und jenes kaufen möchte, ob es zu ihrem Stil und Kleiderschrank passt. Sie schläft ein oder mehrere Nächte drüber, wenn sie unsicher ist. Sie kauft in der Regel nur, wenn sie etwas braucht. Und das ist das, was wir toll finden und sehr an ihr schätzen.
Das sind für mich Dinge, die sich im Laufe der Zeit verändert haben. Du siehst, Leben ist Wandel und was mal funktioniert hat, funktioniert irgendwann vielleicht nicht mehr. Es ist wichtig, sich deswegen nicht zu grämen, sondern zu akzeptieren und Kompromisse zu finden, mit denen man leben kann. Man muss nicht perfekt nachhaltig leben. Wenn das dein Ziel ist, ist die Gefahr groß, ganz aufzuhören. Mache lieber kleine Schritte, die du aber auch langfristig einhalten kannst. Davon hat die Welt mehr, als große Schritte über einen kurzen Zeitraum.
Viele Grüße,
Janina
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Ich finde Dranbleiben auch wichtiger als Perfektionismus. Es gibt auch in Sachen Nachhaltigkeit immer Dinge, die man besser machen kann und Menschen, die noch nachhaltiger unterwegs sind. Wenn man sich davon gleich entmutigen ließe, wäre für die Welt nichts gewonnen. Und mal abgesehen davon funktioniert halt nicht alles für jeden gleich gut. Ich kann deine Entscheidungen gut nachvollziehen und finde, dass sich niemand anmaßen sollte, dich dafür zu kritisieren. Im Gegenteil, an euch können sich viele immer noch eine ganze Menge abschauen!