Zuletzt aktualisiert am 20. September 2024
[unbezahlte Werbung | Der Artikel enthält Links zu externen Anbietern]
Seit Weihnachten 2018 schenken wir uns zu Weihnachten Zeit. Die Kinder bekommen sowieso von den Verwandten Geschenke, so dass wir auf Zeit umgestiegen sind. Natürlich bekommen sie auch eine Kleinigkeit zum Auspacken von uns, aber dabei bleibt es dann auch. Und das ist auch okay so, darüber haben wir vorher besprochen. 🙂
Während wir 2018 für ein paar Tage nach Berlin gefahren sind und Sightseeing betrieben haben, waren wir 2019 für drei Tage in Hamburg, um das Musical König der Löwen zu besuchen. In diesem Beitrag berichten wir von unserer kurzen Reise, dem Musicalbesuch und natürlich vom glutenfreien Essen, das gehört in unseren Beiträge ja dazu. 🙂
Neben dem Besuch des Musicals haben wir einen Umsonstladen besucht (super coole Sache!) und sind, genau wie im April, im Kartoffelkeller lecker Essen gewesen. Dort gibt es wegen glutenfreier Speisen keinerlei Probleme.
Buchung & Hotel Holiday Inn
Gebucht haben wir ein Arrangement über Spar mit Reisen, inkl. zwei Übernachtungen im Hotel Holiday Inn, etwa 5 km vom Hafen entfernt.
Beim Check In im Hotel fanden wir bereits eine lange Schlange an der Rezeption vor. Der Hotelfachmann erklärte uns, dass 99 % der Besucher*innen wegen des Musicals im Hotel nächtigen. Puuuuh! Das war eine ganz schön große Menge. Uns war das vorher nicht klar.
Bereits beim Check In fragten wir nach glutenfreien Brötchen zum Frühstück, da wir das aus anderen Hotels so kennen. Man erklärte uns, dass sie dafür immer vorgesorgt hätten, das müsste man ja auch. Blöd allerdings war, dass es auch etwas ins Lächerliche gezogen wurde, so nach dem Motto, glutenfrei essen sei eine Modeerscheinung. Ja, es gibt einige, die sich aus Lifestylegründen glutenfrei ernähren (aber dann ein Bier bestellen!) und es uns Zölis echt schwer machen, ernstgenommen zu werden. Aber wirklich von Zöliakie betroffene Menschen machen das nicht, weil sie Lust darauf haben, sondern weil es zwingend notwendig ist, um gesund zu bleiben.
Frühstück – glutenfrei möglich, aber….
Diese Menge musste natürlich auch beim Frühstück bewältigt werden und ich sag’s euch: Schön ist anders. Es war ein Massenandrang und unglaublich voll.
Für Menschen, die keine Nahrungsmitteleinschränkungen haben, hält das Hotel eine super große Vielfalt an Speisen vor, auch Vegetarier kommen auf ihre Kosten: Brötchen, Brot, Aufschnitt, Rührei, Waffeln, Joghurt, Bohnen in Tomatensauce, gebratene Champignons, Gurken, Tomaten, Mozzarella…. Für Nicht-Vegetarier zusätzlich noch Speck, Würstchen und und und….
Für uns Zölis sieht das ganze jedoch etwas anders aus. Es ist nicht so, dass es nichts zu Essen für uns gibt. Vielmehr gibt es ein kleines Körbchen mit in Plastik eingepackten Brotscheiben und Brötchen, die direkt neben den verschiedenen glutenhaltigen Brötchen stehen. Die glutenfreien Brote waren aber schon sehr pappig und gummiartig, da sie wohl frühmorgens aufgewärmt wurden. Genießbar war das nicht. Wir haben also nach frischen glutenfreien Brötchen gefragt und mussten tatsächlich über eine halbe Stunde warten, bis die Brötchen endlich kamen. Da war Freddy mit dem Essen schon fertig. Als wir dann also mit dem Essen endlich anfingen, fielen die Brötchen total auseinander und waren stellenweise matschig und alles andere als knusprig. Blöd. Aber Not macht erfinderisch: Da wir die Brötchen nicht beschmieren konnten, haben wir sie einfach in Nutella eingetunkt. 😉
Und war noch aufgefallen, wofür das Hotel aber nichts kann, dass die Menschen zwar die vorgesehenen Gabeln für den Aufschnitt benutzen, beim Ablegen des Aufschnitts auf ihren Teller jedoch oft ihre Brötchen berührten und die Gabel dann zurück zum Aufschnitt legten. Dadurch war dann der Aufschnitt potentiell kontaminiert.
Auch gab es für die Marmelade extra kleine aus Esspapier bestehende Schälchen. So konnte man sich die gewünschte Sorte einfach mit einem Löffel in die Schälchen füllen. Leider berührte der Löffel oft beim Einfüllen der Marmelade den Schalenboden, so dass auch die Marmelade potentiell kontaminiert war und wir darauf sicherheitshalber verzichtet haben. Unabhängig davon, dass Esspapier für uns sowieso nicht in Frage kommt.
Und falls du dich nicht mit Zöliakie auskennst und denkst, dass wir uns anstellen, möchten wir dir an dieser Stelle dieses Video zeigen um zu verstehen, was in unserem Körper passiert:
Essen wird im Holiday Inn lieber weggeworfen
Überall standen Schilder, dass das Essen nicht mitgenommen werden darf. Das können wir auch gut verstehen, weil es sonst sicher Überhand nehmen kann. Dass die Angestellten das sehr ernst nehmen, haben wir gesehen: Eine Frau wollte ein geschmiertes Brötchen mitnehmen. Sie wurde jedoch prompt aufgefordert, dieses abzugeben. Auf ihren Einwand, dass das Hotel die Brötchen doch sowieso wegschmeisse und man sie dann doch besser mitnehmen und essen könne, folgte keine Einsicht. Das Essen wurde abgenommen und weggeworfen.
Ferienwohnung statt Hotel
Wir werden demnächst wohl nicht mehr in Hotels nächtigen. Das hat mehrere Gründe: Es lohnt sich für uns einfach nicht, so viel für das Frühstück zu bezahlen, wenn wir davon nur einen Bruchteil wirklich essen. Zudem sind wir auf Restaurants angewiesen, um Mittag oder Abend zu essen. Der Hauptgrund aber ist, dass ein Hotelaufenthalt wenig nachhaltig ist und sich irgendwie nicht mehr so gut anfühlt, wie es früher der Fall war.
In einer Ferienwohnung können wir selbst kochen und uns selbst verpflegen. Wir sind somit nicht mehr auf Restaurantbesuche angewiesen und können sicher sein, dass wir wirklich glutenfrei essen. Zudem sparen wir eine Menge Geld und Ressourcen.
Das Musical „Der König der Löwen“
Jetzt wird es aber Zeit, dir von unserem Hauptgeschenk zu berichten, oder? Vom Hotel waren es, wie geschrieben, nur 5 km zum Hafen, wo das Musical stattfindet. Wenn du nicht die öffentlichen Verkehrsmittel nutzt, kannst du gut im Parkhaus „Michel Garage“ am Hafen parken. Ein Tagesticket kostet 12,50 Euro, wenn du das Ticket direkt bezahlst. Ein Vergleich: Im Parkhaus der Elbphilharmonie kostet ein Tagesticket 50 Euro oder fünf Euro pro Stunde.
Nach einem kurzen Fußweg haben wir uns im Hafen aufgehalten. Der Hamburger Hafen ist wunderschön! Im Brauhaus Blockbräu haben wir uns vorab eine leckere Pommes gegönnt und die Schiffe bestaunt. Im Sommer kann man dort übrigens sehr schön auf den Dachterassen sitzen, von denen man einen tollen Blick auf den Hafen hat.
Anschließend fuhren wir mit einer Fähre, die immer zwischen den Brücken 1 und 2 startet, zum Stage Theater. Ungefähr 1,5 Stunden vor Beginn des Musicals fahren die Fähren alle 10 bis 20 Minuten rüber.
Dort angekommen, kann man die Jacken für 2,50 Euro pro Jacke an der Garderobe abgeben. Wir haben sie nicht abgegeben, weil wir so am Ende des Musicals nicht erst noch lange auf unsere Jacken warten mussten, sondern direkt mit der ersten Fähre zurückfahren konnten. 😉 Da wir zu den ersten Gästen gehörten, bekamen wir auch noch einen guten Sitzplatz im Aufenthaltsbereich. Falls du mit deinen Kindern hinfährst, solltest du wissen, dass es dort natürlich einige Kuscheltiere und anderes Merchandising-Zeug gibt. 😉
Essen und Getränke
Die Getränke sind mit 3,50 Euro für 0,2 Liter Wasser oder Softgetränke (in Glasflaschen) ziemlich teuer. Die Glasflaschen darf man nicht mit ins Theater nehmen. Dafür kannst du extra einen Plastikbecher von König der Löwen kaufen. Dieser kostet 3 Euro. Du musst aber mindestens 0,4 Liter abnehmen, wenn du ein Getränk mit ins Theater nehmen möchtest, so dass du bei 10 Euro für ein Getränk bist.
Es gab allen voran glutenhaltige Speisen wie Brezeln, Mini-Pizzen, Donuts und Muffins. Nur das Popcorn und Nussmischungen waren glutenfrei. Auch hier waren die Preise sehr teuer.
Das Musical selbst
Das Musical war der Oberhammer. Wir waren durchgehend am Staunen und völlig überwältigt. Das Orchester, die Trommler links und rechts neben den Sitzplätzen, die Schauspieler, die Kostüme… Unglaublich was da für eine Arbeit, Koordination, was für ein Zusammenspiel und was für Talente dahinterstecken.
Freddy und ich hatten immer wieder Gänsehaut zwischendurch. Es war einfach überwältigend, als die Darsteller in ihren Kostümen die Reihen zwischen den Sitzplatzplätzen heruntergelaufen kamen, wir diese mächtigen Stimmen und die tolle Musik gehört haben.
Dass das Musical seit 17 Jahren existiert, ist absolut nachvollziehbar. Wir haben noch nie etwas Derartiges gesehen und reden auch Tage später noch davon. Das Musical selbst hat uns sehr fröhlich gemacht. Zum Glück hatten wir Sitze in der Sitzplatzkategorie 2, so dass wir auch alles gut sehen konnten.
Verständlicherweise durften wir keine Fotos machen, weshalb wir dir keine Fotos präsentieren können.
Es war einfach nur unglaublich und atemberaubend. Wenn du dir und deiner Familie Zeit schenken möchtest, dann ist der Besuch dieses Musicals eine echt Möglichkeit und gute Investition.
Warst du schon einmal in dem Musical? Wie hat es dir gefallen?
Lieben Gruß,
Jani & Freddy