Zuletzt aktualisiert am 20. September 2024
Jetzt im Oktober war es endlich soweit: Nach vielen Jahren des Wartens und Sparens haben wir eine neue Küche bekommen. Wir haben jetzt mehr Minimalismus in der Küche. Sie ist so schön geworden und genau nach unseren Wünschen geplant und gestaltet. Wir haben uns bei der Planung stets an unseren Leitgedanken in Sachen Nachhaltigkeit und Minimalismus orientiert. Zugegeben: Durch den Kauf bei Ikea ist sie von der Herstellung her nicht nachhaltig, aber sie entspricht voll und ganz unseren Wünschen. Da sie viele, viele Jahre halten soll – und das tun sie unserer Erfahrung nach – ist das für uns okay. Und natürlich trägt sie ansonsten voll und gang unseren Nachhaltigkeitsgedanken: Bei den Elektrogeräten, bei notwendigen Anschaffungen und bei der grundsätzlichen Ausstattung haben wir auf Nachhaltigkeit bzw. Energieeffizienz gesetzt, soweit das für uns möglich war. Wir haben sie so geplant, dass wir auf relativ wenig Platz viel unterbekommen und die Geräte in Sachen Nachhaltigkeit effektiver sind – für mehr Nachhaltigkeit und Minimalismus in der Küche.
Warum eine neue Küche?
Wir haben das Haus vor knapp 12 Jahren so gekauft und die Küche samt Fliesen übernommen. Damals konnten wir aus verschiedenen Gründen nicht von Grund auf renovieren. Also haben wir in den letzten Jahren das Beste daraus gemacht, was für uns ging. Die Küche war an sich viel zu groß. Sie hatte eine unnormale Tiefe, so dass ich (Jani) nicht ohne Klettern an die Fenster oder unser Regal gekommen bin. Das war sehr, sehr nervig, aber wir haben es hingenommen. Man gewöhnt sich ja an alles. Zudem hatte die Küche, genau wie Flur und Bäder, blaue Fliesen. Niemals im Leben hätten wir uns blaue Fliesen ausgesucht. Unser Credo ist eigentlich: Sei mit dem zufrieden, was du hast. Aber das ging nicht mehr. Es war damals schon beim Hauskauf so, dass uns das gestört hat. Aber auch das haben wir knapp 12 Jahre hingenommen.
Leider gaben auch schon seit einiger Zeit unsere Elektrogeräte in der Küche mehr und mehr den Geist auf. Der Backofen rumorte dauerhaft, wenn man nicht den Timer einstellt und backte nicht mehr richtig. Ob gebackene Gerichte was wurden, glich einem Glücksspiel. Aber auch das Ceranfeld funktionierte nicht mehr gut. Man konnte nur noch eine Herdplatte anstellen. Stellte man zwei an, wurden beide nicht mehr warm. Auch nicht schön. Eine Reparatur lohnte sich nicht, da die Geräte knapp 20 Jahre alt waren. Also haben wir uns dazu entschieden, sie weiterzunutzen, bis es eine neue Küche gab. Es macht ja keinen Sinn, dafür neue Geräte zu kaufen, wenn man weiß, dass es irgendwann eine neue Küche gibt und die dann ggf. nicht passen. Die Küchenfront löste sich allmählich auch an verschiedenen Stellen los und auf. Alles in allem war sie in die Jahre gekommen
Nun bekamen wir im Mai diesen Jahres ein neues Bad. Die blauen Fliesen und schrecklichen Metzger-Schlachthaus-Wandfliesen gehörten auch endlich der Vergangenheit an. Dafür haben wir lange gespart und unser Traum wurde endlich Wirklichkeit (wir haben dafür einen Renovierungsplan mit allen Renovierungsarbeiten im Haus samt Kosten aufgestellt und dafür gespart.) Das hatte aber auch zur Folge, dass die letzten blauen Fliesen in der Küche immer störender für uns wurden. Also rechneten wir alles nochmal durch und zogen die Renovierungsarbeiten vor. Erst haben wir das Gäste-WC renoviert, dann im Sommer unseren Flur samt Wohnzimmer und anschließend im Oktober die Küche. Es war eine anstrengende Zeit, aber die hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Wir haben schon mehrere Beiträge über unsere Küche geschrieben, u. a. 15 Tipps für mehr Minimalismus und Nachhaltigkeit in der Küche und Minimalismus als Familie: unsere Küche. Dort findest du auch weitere alte Küchenfotos.
Minimalismus in der Küche: Worauf haben wir bei der Planung geachtet?
Es gab Gegebenheiten, die wir nicht ändern konnten
Uns war es wichtig, dass die Küchenzeile weiter insgesamt kleiner wird. Wir haben also zuerst überlegt, was wir in den Schubladen haben, was wir brauchen und wie viel Platz dafür notwendig sein wird. Von Anfang an war klar, dass wir keine Hoch- und Wandschränke wollen und benötigen. Wir haben damals schon einige Wandschränke durch intensives Ausmisten entsorgen können. Eine Küchenzeile reicht uns.
Da wir das Haus ja fertig gekauft haben, müssen wir einige Gegebenheiten hinnehmen. Beispielsweise muss die Spüle weiterhin vorm Fenster bleiben, genau wie auch unsere Waschmaschine und Spülmaschine auf der Fensterseite bleiben mussten Also musste die Küche in L-Form sein. Das Kochfeld musste ebenfalls wegen der Dunstabzugshaube an Ort und Stelle bleiben. Das waren unsere Rahmenbedingungen.
Alles sollte kleiner werden
Wir wollen den Backofen, der früher auf der anderen Seite der Küche stand, in die Küchenzeile in einem mittelhohen Schrank integrieren. Der Backofen war zuvor in einem hohen Vorratsschrank integriert und stand neben unserem großen Kühlschrank und einem weiteren, offenen Hochregal (das Hochregal haben wir zwischenzeitlich schon abgebaut und mit zur Arbeit genommen, daher ist das Regal nicht mit auf dem Foto zu sehen).
Unsere Küchenmöbel sollten nicht mehr drei Wände in Anspruch nehmen, sondern nur noch 2 (über Eck in L-Form). Der Platz aus dem Vorratsschrank und dem offenen Hochregal musste natürlich auch ersetzt werden. Irgendwo müssen ja auch diese Lebensmittel untergebracht werden (wir haben keinen extra Raum dafür und auch keinen Keller).
Waschmaschine in der Küche
Wichtig war uns auch, dass die Waschmaschine weiterhin unten in der Küche bleibt. Wir hätten die Waschmaschine auch wieder zurück auf den Spitzboden in den Heizungsraum stellen können, ist aber total unpraktisch, wenn wir die Wäsche draußen aufhängen, was wir die meiste Zeit des Jahres tun. Während die Waschmaschine in der alten Küche offen stand (wir hatten dafür einen Küchenschrank entfernt, der durch das Ausmisten obsolet wurde), sollte sie dieses Mal nicht sichtbar sein und eine Tür erhalten.
Ein Eckkarussell musste her
Früher waren unsere Kochtöpfe in einer Schublade untergebracht. Das führte oft zu Chaos, weil die Töpfe mitsamt Deckeln immer nach Benutzung neu sortiert werden mussten – meistens landeten sie aber irgendwie in der Schublade, so wie es gerade passte. Also war für uns klar, dass wir einen Eckschrank/Eckkarussel haben wollten. Insgesamt sollte die Aufteilung der Schubladen durchdacht und sinnvoll sein. Wir entschieden uns also für Schubladen, die weitere Fächer/Schubladen haben, um alles gut und sinnvoll verstauen zu können. Bei uns müssen, wie gesagt, ja nicht nur Küchenutensilien verstaut werden, sondern auch sämtliche Lebensmittel. Uns war klar, dass wir einige Schränke weniger haben werden, daher ist eine sinnvolle Planung das A und O.
Wasserkran wird weitergenutzt
Die Spüle sollte weiterhin weiß sein. Wir wollten gerne eine aus Emaille haben, doch die waren ausverkauft bzw. aus dem Sortiment genommen. Daher ist es eine aus Porzellan geworden. Unseren Wasserkran nutzen wir weiter und haben ihn in die neue Spüle eingebaut.
Pflegeleichtigkeit ist ein Muss
Die Front sollte pflegeleicht sein. Bisher war unsere Küche grau und in Hochglanz. Hochglanz schied für uns absolut aus, das wollten wir auf Grund der Pflegebedürftigkeit nicht. Wir entschieden uns für eine weiße Küche, weil man sich daran nicht satt sieht. Ein mattes, dunkles Grau hätten wir auch schön gefunden, aber irgendwann sieht man sich daran satt und es gefällt nicht mehr. Das wollten wir umgehen. Weiß ist zeitlos. Zusammen mit dem Laminat in Dielenoptik und farblichen Highlights in den Farben Senfgelb, Altrosa und Salbeigrün passt das einfach total gut zu uns. Es ist schlicht und nicht steril, sondern gemütlich und schön.
Weiter haben wir uns gegen Griffe entschieden, da man da immer drum herum putzen muss. Wir wollten es einfach haben. Unsere Schubladen kann man jetzt ziemlich einfach von oben öffnen und dort mit einem Lappen schnell drüber putzen.
Wir entschieden uns für eine Arbeitsplatte mit Echtholzoberfläche. Das ist so schön und gemütlich.
Wir haben versucht, die Küche bei Ebay-Kleinanzeigen zu verschenken, aber das wurde nichts. Somit kam sie leider auf den Müll. War aber zu erwarten.
Nachhaltigkeit in der Küche: Neue Elektrogeräte mussten her
Die Waschmaschine sollte ja nicht mehr sichtbar sein. Leider war eine Türanbringung mit unserer vorhandenen Waschmaschine nicht möglich, weshalb wir eine neue Waschmaschine brauchten. Wir konnten die alte Waschmaschine aber noch verkaufen.
Ebenfalls benötigten wir eine neue Kochplatte, Dunstabzugshaube und einen Backofen. Die Mikrowelle wurde schon häufiger repariert und segnet auch langsam das Zeitliche, weshalb auch hier eine neue Mikrowelle hermusste. Unsere teilintegrierte Spülmaschine musste durch eine vollintegrierte XXL-Spülmaschine ersetzt werden, da die alte Spülmaschine nicht gepasst hätte.
2021 haben sich die Energlieklassen verändert. Was früher ein A+++ war, ist jetzt ein B. A++ ein C, A+ ein D, A ein E, B ein F und C ein G. Auf Co2online findest du weitere Informationen dazu.
Nachhaltige Elektrogeräte: Worauf wir bei den Elektrogeräten geachtet haben
Wir haben bei allen Geräten auf die Energieeffizienz und auf Qualität und Langlebigkeit namenhafter Hersteller geachtet. Durch die neuen Geräte werden wir einiges an Strom und damit bares Geld sparen. Wir wollen unsere Geräte im Bedarfsfall in der Regel auch selbst reparieren können. Ob unsere Wünsche langfristig in Erfüllung gehen, werden wir erst später sehen. Was wir immer im Hinterkopf haben ist die Tatsache, dass neue Elektrogeräte oft kurz nach Ablauf der Garantie kaputt gehen. We will see.
Unser Plan, die Geräte rechtzeitig zu kaufen, ging übrigens auf. Wir haben die Geräte schon vor Monaten gekauft, da ist durch den Krieg schon andeutete, dass es eine Energiekrise und Inflation geben wird und die Preise insgesamt steigen werden. Wir haben nochmal nach den Preisen geschaut, sie sind wirklich gestiegen. Hätten wir die Geräte zum jetzigen Zeitpunkt gekauft, hätten wir pro Gerät 25 % mehr gezahlt. Planung ist wieder mal alles.
Backofen
Wir haben uns für einen Backofen von Samsung mit einer Energieeffizienz A+ entschieden. Neben den tollen Funktionen war die „Dual Cook Flex™“-Option entscheidend. Das heisst, dass der Garraum geteilt ist und wir auch nur den oberen Teil heizen können. Es ist auch möglich, nur den oberen Teil zu öffnen, da die Backofentür zweigeteilt ist. Wir brauchen somit nicht mehr den ganzen Backofen heizen! Zudem können wir unterschiedliche Speisen gleichzeitig mit unterschiedlichen Betriebsarten, Temperaturen und Garzeiten zubereiten, da die beiden Teile unabhängig voneinander arbeiten. Diese Art von Backofen spart bis zu 25 % an Energie!
Der Backofen sollte leicht zu reinigen sein. Unser vorheriger Backofen hatte viele Ecken und Kanten, so dass er schwer zu reinigen gewesen ist. Unser neuer Backofen hat eine pyrolytische Selbstreinigung. Bei hohen Temperaturen lösen sich Verschmutzungen und Rückstände auf und zerfallen zu Asche. Wir brauchen nur noch ein feuchtes Tuch zum Auswischen und keine chemischen Backofenreiniger mehr.
Mikrowelle
Auch die Mikrowelle ist von Samsung mit einer Energieeffizienz B. Wichtig war uns, dass sie mehrere Funktionen hat und wir bei kleineren Speisen (z. B. Brötchen) nicht immer den Backofen anschmeißen müssen. Mikrowellen haben diesbezüglich einen geringeren Energieverbrauch. Wir können mit der Mikrowelle schnell auftauen, mit Heißluft backen, grillen und frittieren. Das Mikrowellen gesundheitsschädlich sind ist übrigens überholt.
Spülmaschine
Unsere Spülmaschine hätten wir gar nicht ersetzt, doch mussten wir es wegen fehlender Passfähigkeit leider doch tun. Da wir eine Ikeaküche haben, brauchten wir eine XXL-Spülmaschine mit Varioschanier. Ikeaküchen sind höher, weshalb herkömmliche Spülmaschinen zu niedrig sind. Ohne Varioschanier lässt sich die Tür nicht öffnen und haut unten vor die Maschine. Wir wollten nur sehr ungern eine Spülmaschine von Ikea kaufen, weil wir nicht wissen, welche Firma dahintersteckt.
Zum Glück gab es von Bosch eine passende Spülmaschine mit der Energieeffizienz D (neue Klassifizierung). Ich hätte mir hier eine mit einer besseren Energieeffizienz gewünscht, aber das war bei den Anforderungen (XXL und Varioschanier, passend zur Ikeaküche) nicht möglich. Sie hat ein Ecoprogramm und ist direkt am Warmwasseranschluss angeschlossen, so dass wir hier auch noch Geld sparen und die Umwelt schonen.
Induktionsherd
Wir haben uns für einen Induktionsherd von Samsung entschieden, weil Induktionsherde von der Energieeffizienz sehr gut sind. Sie sparen 20 bis 30 Prozent an Energie. Zuvor haben wir Wasser über unseren Wasserkocher vorgekocht und anschließend in den Topf gegeben. Das brauchen wir jetzt nicht mehr, weil innerhalb kürzester Zeit die Herdplatte erwärmt ist. Unsere Töpfe konnten wir behalten, was super ist. Es ist zwar reine Umstellung, aber die geht schnell. Wir wollen das Induktionskochfeld nicht mehr missen!
Dunstabzugshaube
Die Dunstabzugshaube von Bormann mit der Energieeffizienz A++ (alte Energieklasse) ist super. Sie funktioniert auch ohne Berührung, was Fettflecken reduziert ;-). Die Filter sind aus Metall und können leicht gereinigt werden.
Waschmaschine
Die Waschmaschine von Neff mit der Energieeffizienz C (neues Label) ist super. Durch die Mengenautomatik weiß die Waschmaschine immer, wie viel Wasser genötigt wird. Sie erkennt 256 Beladungsstufen und den Verschmutzungsgrad. Somit wird bei jedem Waschgang die exakt benötigte Wassermenge verbraucht und nicht mehr. Die Zeit passt sich auch entsprechend an. Super cool!
Neue Ordnung
Unsere Schubladen sind jetzt alle schön aufgeräumt, alles hat seinen festen Platz. Wir haben alles, was wir brauchen. Obwohl wir weniger Platz in der Küchenzeile zur Verfügung haben, haben wir alles unterbekommen. Das liegt an dem neuen Ordnungssystem. Wir haben alles genau durchdacht und sortiert. Jedes Teil hat seinen festen Platz. Dadurch lässt es sich jetzt auch viel einfacher sauberhalten. Jetzt muss sich nur noch jeder daran halten, Gegenstände direkt wegzuräumen. 😉
Auf der Arbeitsplatte steht auch nicht mehr viel rum und wir haben Platz für schöne Dinge wir Pflanzen und Kerzen. Alles ist schlicht und hell gehalten. Weil unsere Küche zur Nordseite ausgerichtet ist, ist es wichtig, Helligkeit hineinzubekommen.
Wir lieben unsere Küche so, so, so sehr und sind sehr glücklich! Wir sind so froh, handwerklich geschickt zu sein und bei Problemen um die Ecke denken und immer Lösungen finden zu können. Das hat uns bei der Renovierung sehr geholfen.
Gemütlichkeit
Gemütlichkeit ist für uns ein Muss. Wir lieben im Herbst und Winter Kerzen, indirektes Licht und Pflanzen und im Sommer Helligkeit. Genau das vereint unsere Küche jetzt.
Und das ist sie! Unsere neue Küche
Wenn wir die alten Fotos sehen, wird uns ganz anders. Es ist so ein himmelweiter Unterschied!
Wir sind so stolz! Von der Planung, über die Finanzierung (gespart), Fliesen und Möbel entfernen, neuen Boden legen (inkl. Ausgleichsmasse) bis hin zum Aufbau – wir haben alles alleine gestemmt, ohne jegliche fremde Hilfe. Freddy und ich sind einfach ein tolles Team! Wir ergänzen uns einfach so gut, was enorme Kräfte und viel Potential freisetzt. Jetzt aber reicht es für dieses Jahr auch mit Renovierungen ;-).
Auf unserem Instagram-Kanal findest du immer wieder und mehr Fotos von unserer Einrichtung und von den Renovierungsarbeiten. Schau gerne mal vorbei und folge uns.
Kennst du schon unser Buch „Küche ohne Schnickschnack – Lifehacks für deine minimalistische und nachhaltige Küche“?
Wie gefällt dir unsere neue Küche? Schreibs uns gerne in die Kommentare!
Viele Grüße,
Janina und Frederik
Hey Jani und Freddy, die Umsetzung eurer neuen Küche ist euch wirklich gelungen! Mein Freund und ich wollen uns ebenfalls eine neue Küche anlegen. Unsere Küchenmöbel, Gestaltung wollen wir ebenfalls minimalistisch halten. Vielen Dank für den Input und die Bilder, die uns als Inspiration dienen werden. LG