Zuletzt aktualisiert am 13. Januar 2023
Jedes Mal wenn wir im Supermarkt einkaufen, regen uns die Massen an Plastik auf. Insbesondere beim Obst und Gemüse fällt uns das immer wieder negativ auf. Viele Produkte lassen wir liegen, weil sie umhüllt von Plastik sind. Wir dachten, dass das bei Biogemüse anders sein wird. Aber Pustekuchen, auch Bio-Gemüse und Bio-Obst sind in Plastik eingepackt. Wir haben uns gefragt wie das sein kann und etwas recherchiert. Tatsächlich gibt es Gründe, warum Bio-Gemüse und Bio-Obst in Plastik verpackt sind.
Gründe, warum Bio-Gemüse und Bio-Obst in Plastik verpackt sind
- Unterscheidung und Kennzeichnung: Bioprodukte müssen sich eindeutig vom konventionellen Obst und Gemüse unterscheiden lassen, weshalb sie gekennzeichnet werden müssen und es eine Kennzeichnungspflicht gibt (Verbraucherzentrale Bayern; BR Bayern)
- Schutz vor Kontaminationen: Plastik soll die Biopdrodukte schützen. Bioprodukte dürfen nicht mit Pestizid-Rückständen von konventionellen Produkten in Berührung kommen (Neue Westfälische)
- Weite Wege: Händler beziehen Bio-Produkte häufig nicht von einem Verkäufer vor Ort, was oft zu weiten Wegen führt. Da die Produkte einige Stationen durchlaufen, bevor sie im Supermarkt ankommen, soll die Plastikverpackung sie schützen (Utopia).
- Zu wenig Bio-Produkte: Das konventionelle Obst und Gemüse macht immer noch den weitaus größeren Teil des Sortiments aus. Es ist für die Supermärkte daher günstiger, die mengenmäßig weniger vertretenen Bio-Produkte in Plastik zu verpacken (BR Bayern).
Veränderungen sind in Sicht
Derzeit werden Kennzeichnungen mit Laserstrahl auf ihrer natürlichen Verpackung getestet. Seit 2013 ist diese Methode in der EU zugelassen. In Schweden und in den Niederladen wird Bio-Gemüse und Bio-Obst bereits so gekennzeichnet (Verbraucherzentrale Bayern).
Bio einzukaufen bedeutet also nicht gleich, auch Müll zu sparen. Auch Bioplastik ist noch keine wirkliche Alternative.
In unserem Artikel Wir haben ein Plastikproblem, kannst du weitere Zahlen und Fakten zum Plastikwahn lesen.
Wir glauben, dass es die optimale Verpackung derzeit noch nicht gibt. Vielleicht habt ihr einen Bio-Gemüse-Bauern im Ort? Es hilft wohl nur, den Verpackungsmüll drastisch zu reduzieren und immer wieder abzuwägen und zu hinterfragen. Die 5 Rs für ein minimalistischeres Leben kannst du auch auf die Müllreduzierung beziehen:
- Refuse: Verzichte auf soviel Verpackungen, wie es nur geht.
- Reuse: Nutze Mehrweg statt Einweg, verwende möglichst viel wieder.
- Reduce: Reduziere deinen Konsum in allen Bereichen und kaufe nur das, was wirklich notwendig ist.
- Recycle: Trenne Müll und entsorge ihn korrekt. Biomüll gehört in die Biotonne oder auf den Kompost, Plastikmüll ein gelbe Säcke/Tonnen.
- Rethink: Denke über deinen Konsum nach und ändere deine Gewohnheiten.
Vielleicht ist dir ja, ebenso wie uns klar geworden, warum Bio derzeit noch nicht trennbar von Plastik ist und das Bio nicht gleich Müllsparen bedeutet.
Wie handhabst du das mit deinem Einkauf? Wir freuen uns über deine Kommentare!
Lieben Gruß,
Jani & Freddy
Pingback: Nachhaltiger leben: 45 Tipps und Tricks
Pingback: Nachhaltig leben: Glas statt Plastik? Was ist besser?
Pingback: Warum Bioplastik keine gute Alternative ist - Greenwashing
Hallo Jani & Freddy,
danke für die Aufklärung! Hatte mich schon öfter gefragt, warum zum Beispiel ausgerechnet die Bio-Gurken in Plastik eingepackt sind. Nehme dann doch öfter die normalen.
Bei uns im Supermarkt werden seit neuestem so wiederverwendbare Gemüse-Netze als Alternative zu den Plastiktüten in der Obst- und Gemüseabteilung verkauft. Bei Rewe habe ich jetzt kleine Papptüten statt Plastiktüten gesehen. Lösen aber nicht das Problem der Bio-Verpackung.
Liebe Grüße
Jennifer
Hallo Jani, manchmal helfe ich hier bei der Tafel. Die Menge an Essen die wir wegwerfen ist ungemütlich groß. Ohne die Verpackung wäre es vermutlich noch mehr. Die Menge an Verpackung die wir wegwerfen ist auch ungemütlich groß 🤔🤔🤔.
Ansonsten gehe ich gerne auf dem Wochenmarkt einkaufen, das geht gut ohne Verpackung
Hi Jani, ich lese hier schon länger interessiert mit… ja, das Einkaufen mit wenig Müll ist auch eins meiner Dauerthemen. Ich kaufe inzwischen nur noch das Obst und Gemüse, das es lose gibt – egal ob es dann gerade bio ist oder nicht. Meistens mache ich eine oder zwei Ausnahmen für besondere Wünsche meiner Kinder. Dadurch hat sich der Plastikmüll bei uns schonmal schön reduziert. Der nächste Schritt wäre Saft (wegen der Kinder kaufe ich den viel) in Mehrwegflaschen, und ich bin ziemlich ärgerlich darüber, dass es da kaum Angebote gibt. Und ein Supermarkt, der Käse in mitgebrachte Dosen füllt… aber den habe ich noch nicht gefunden bzw. müsste Umwege machen, die zeitlich schwierig wären. Aber auch ich bleibe dran und lasse mich auch gerne weiter auf Eurem Blog inspirieren! Liebe Grüße Greta
Liebe Greta,
ich freue mich sehr über dein nettes Feedback! Schön mal direkt zu lesen (und nicht anhand der Statistiken zu sehen), dass jemand regelmäßig mitliest. Das freut mich sehr!
Wir kaufen mittlerweile so oft es geht beim Gemüsebauern hier im Stadtteil. Das ist Bio, aber enthält kein Plastik.
Bananen und Zitronen kaufen wir z.B. nur Bio, u.a. weil die Zitronen bei uns auch ins Wasser zum Trinken und später auf den Kompost kommen.
Unsere Säfte kaufen wir in Mehrwegflaschen beim Netto. Die haben wir da durch Zufall entdeckt und sind sehr zufrieden damit. Käse können wir leider nicht an der Theke kaufen, sondern müssen ihn immer abgepackt kaufen. Das ist sooooo blöd 🙁 Die Idee, frischen Aufschnitt in Dosen zu füllen lassen, habe ich schon öfters gelesen und finde ich großartig! Macht das euer Supermarkt nicht?
Lieben Gruß,
Jani
Auf Nachfrage in meinem örtlichen Supermarkt, warum es Säfte nicht auch in Mehrwegglasflaschen gäbe, sagte mir die Angestellte, dass der Kunde diese nicht vermisst. Ich allerdings schon. Deshalb danke für den Hinweis mit Netto. Da werde ich mal auf die Suche gehen. LG Glitzer
Der Beitrag ist sehr interessant und bestätigt auch meine Vermutungen 🙂 Danke für die Recherchen.
Sehr gern! 🙂