Zuletzt aktualisiert am 4. Februar 2023
Lebensmittelverschwendung ist ein riesen Thema! Warum? Weil alleine in Deutschland jährlich fast 12 Millionen Tonnen Lebensmittel durch Erzeugung, Verarbeitung, durch Großverbrauchern, durch Handel und durch Privathaushalte im Müll landen (bzfe). Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) schätzt, dass weltweit 1,3 Milliarden Tonnen pro Jahr im Müll landen. Zeitgleich hungern aber 821,6 Millionen Menschen weltweit (Welthungerhilfe). Das ist nicht nur ethisch problematisch, sondern auch ökologisch und ökonomisch.
Wir können selbst dazu beitragen, weniger Lebensmittel zu verschwenden und sparsamer, nachhaltiger und bewusster mit unseren Lebensmitteln umzugehen. Schauen wir uns das Ganze mal genauer an. Los geht’s!
Mindeshaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum
Mindesthaltbarkeitsdatum
Das Mindeshaltbarkeitsdatum, kurz MHD zeigt an, bis zu welchem Datum ein noch nicht geöffnetes Lebensmittel garantiert seinen Geschmack, seine Farbe und Nährwerte behalten sollte. Vorausgesetzt, das Lebensmittel wird entsprechend gelagert. Das bedeutet, dass Lebensmittel nicht mit dem MHD sofort verdorben und ungenießbar sind.
Das MHD ist nur eine Orientierung. Wir haben alle Sinne, die wir dabei gut einsetzen können: riechen, schmecken, ansehen. Damit können wir die Lebensmittel testen. Nur wenn etwas komisch riecht, schmeckt oder seine Farbe verändert hat, sollte man das Lebensmittel nicht mehr essen. Sind alle typischen Eigenschaften noch vorhanden, kann man das Lebensmittel problemlos essen.
Verbrauchsdatum
Anders sieht es jedoch beim Verbrauchsdatum aus. Das ist insbesondere bei leicht verderblichen Sachen, wie beispielsweise Fleisch, äußerst wichtig. Verbrauchsdatum bedeutet soviel wie „Zu verbrauchen bis…“ Wenn dein Lebensmittel dieses Datum überschritten hat, sollte es entsorgt werden, damit du gesundheitliche Risiken vermeidest.
Richtig planen, einkaufen und lagern
1. Wochen-Speiseplan und Einkaufszettel
Es hilft ungemein, seinen Lebensmittelbedarf zu planen. Beispielsweise kann dabei ein wöchentlicher Essensplan helfen, so dass du nur das kaufst, was du brauchst und nichts im Schrank landet was Gefahr läuft, dort zu vergammeln. Außerdem kann ein Einkaufszettel vor Spontaneinkäufen schützen. Wenn du dann noch darauf achtest, möglichst regional und saisonal einzukaufen, hast du einen tollen Grundstock gegen Lebensmittelverschwendung geschaffen.
Übrigens kannst du auf Märkten oder in Unverpacktläden kleinere Mengen einkaufen, als im Discounter und dementsprechend an deinen Verbrauch anpassen.
2. Lebensmittel kurz vorm MHD kaufen
Wenn du weißt, dass du deine Lebensmittel in kurzer Zeit aufbrauchen möchtest, dann schau mal, ob du reduzierte Lebensmittel im Geschäft findest, deren MHD bald abläuft oder schon abgelaufen ist. Diese Lebensmittel landen auf dem Müll, wenn sie niemand kauft. Und wie oben erklärt, ist das MHD nur ein Richtwert. Du kannst so auch noch bares Geld sparen.
3. Die richtige Lagerung
Achte auch darauf, wie du deine Lebensmittel lagerst. Manche Lebensmittel gehören in den Kühlschrank, andere nicht. Die richtige Lagerung ist demnach sehr wichtig für einen vernünftigen Umgang mit Lebensmitteln.
4. Verlasse dich auf deine Sinne
Bevor du Lebensmittel unangesehen wegwirfst, nutze bitte deine Sinne. Öffne das Produkt, rieche und schmecke daran und schaue es dir an. Wenn es um das MHD geht, ist dieses nur ein Richtdatum, anders, als beim Verbrauchsdatum.
5. Verbrauche deinen Vorrat jede Woche auf
Diesen Fehler haben wir früher gemacht: Wir haben auf Vorrat gekauft und die Mengen oft gar nicht aufgebraucht. Das muss aber gar nicht sein. Wenn du einen Speiseplan erstellst und das kaufst, was du brauchst, kannst du jede Woche das entnehmen, was du brauchst. So staut sich nichts an und kann dementsprechend auch nur schwer vergammeln.
6. Verwerte so viel wie möglich
Seitdem wir unseren Kleingarten haben wissen wir, dass sich viel mehr an Lebensmitteln verwerten lassen, als zuvor gedacht: Möhrengrün, Kohlrabiblätter, Radieschenblätter etc. lassen sich beispielsweise auch prima weiterverwerten und z. B. zu Pesto verarbeiten. Überreifes Gemüse lässt sich wunderbar zu Smoothies verarbeiten. Man kann da wirklich sehr kreativ werden!
7. Teile deine Lebensmittel mit anderen
Manchmal kommt es doch dazu, dass man es nicht mehr schafft, seine Lebensmittel aufzubrauchen. Dann macht es Sinn, sie im Freundes- und Familienkreis oder in der Nachbarschaft zu verschenken. Mittlerweile gibt es auch regionale Foodsharing-Gruppen. Aber auch Tafeln freuen sich über Spenden. Schau da einfach mal in deiner Nähe.
8. Mache deine Lebensmittel haltbar
Wir haben im letzten Jahr damit begonnen, unsere Lebensmittel einzukochen. Wir können sie dann bei Bedarf nutzen. Einkochen rettet Obst und Gemüse vor der Tonne. Eine wunderbare Möglichkeit, Lebensmittel zu retten, oder? Außerdem lassen sich damit auch kleine Geschenke herstellen, z. B. leckere Marmeladen!
Das waren jetzt unsere Tipps für dich. Hast du vielleicht noch weitere Tipps? Dann lass es uns gerne wissen und schreibe es in die Kommentare unter dem Beitrag. Wir freuen uns!
Liebe Grüße,
Jani & Freddy
Gefallen dir unsere Tipps? Dann speichere sie dir doch auf deiner Pinterest-Pinnwand.
Pingback: Nachhaltiger leben: 45 Tipps und Tricks
Wie peinlich, aber ich muss es Schreiben: Jetzt endlich ist mir Klar, was der unterschied zwischen Mindeshaltbarkeit und Verbrauchsdatum ist. Ich habe mir da vorher Nie Gedanken drüber gemacht. Da ich aber sowieso kein Fleisch esse, liegt es vielleicht auch daran. *hehe*