Wirsing kenne ich vor allem aus meiner Kindheit, als meine Oma daraus Kohlrouladen oder Wirsingeintopf gezaubert hat. Danach ist er bei mir in Vergessenheit geraten und gänzlich von unserem Speisenplan verschwunden. Auf der Suche nach neuen, saisonalen Rezeptideen bin ich wieder auf den Wirsing gekommen. Gerade jetzt im Herbst haben Suppen und Eintöpfe wieder Hochsaison und schmecken wohlig warm. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber in der kalten Jahreszeit kann ich nicht genug von Eintöpfen und Suppen in allen möglichen bekommen.
Wirsing ist günstig und eignet sich hervorragend für einen leckeren Eintopf. Wie du weißt, ist mir das bei Rezepten immer wichtig: Ich nutze gerne Lebensmittel, die man (fast) immer zu Hause hat und die günstig sind. Außerdem müssen Rezepte einfach und mit möglichst wenig Aufwand zu kochen sein. Im Idealfall eignen sie sich auch zur Resteverwertung. Ich würde sagen, dieser Wirsingeintopf trifft alle Voraussetzungen.
Was ist Wirsing eigentlich?
Wirsing ist ein Kopfkohl, sehr kalorienarm und vitaminreich und besitzt den höchsten Glucosinolatgehalt unter den Kohlsorten. Glucosinolat soll u.a. antikarzinogen im Magen, Speiseröhre, Brust, Leber und Lunge wirken. Roh kann Wirsing auch als Salatbeilage genutzt werden. Wirsing hat Saison von Juni bis Februar, in milderen Anbaugebieten aber auch bis in den Mai hinein.
Wenn du wenig Wasser zum Gemüse hinzugibst, hast du einen Eintopf. Mit mehr Wasser wird aus dem Eintopf eine Suppe. Der Wirsing selbst fällt beim Kochen in sich zusammen und wird klein und weich. Richtig lecker schmeckt dazu, egal ob Suppe oder Eintopf, frisches Brot, z. B. unser glutenfreies Weltmeisterbrot. Lecker schmecken dazu auch vegetarische/vegane Würstchen. Einfach kleinschnibbeln, hinzugeben, kurz mitkochen, fertig. Auch mache ich gerne zur Abwechslung mal Linsen mit rein. Das schmeckt auch richtig gut!
Zutaten für 5-6 Portionen Wirsingeintopf
Die angegeben Portionen sind abhängig von der Größe der Portion. Die angegebene Portion ist nur ein Richtwert.
½ großer Wirsing-Kopf oder ein kleiner Kopf
1-2 Möhren
6 Kartoffeln
1 Zwiebel
1 Stange Lauch
1,5 Liter Gemüsebrühe
Salz/ Pfeffer/ Zucker
Gemüsebrühe Pulver
Petersilie und ggf. Schnittlauch
Öl zum Anbraten
kochendes Wasser
Zubereitung des veganen Wirsingeintopfs
Schneide die Zwiebel in kleine Würfel
Halbiere den Wirsingkopf, entferne den Strunk, schneide ihn in schmale Streifen und wasche den Wirsing gründlich ab.
Schäle die Möhren und Kartoffeln, wasche sie ebenfalls ab und schneide sie in kleine Stücke und Würfel.
Schneide den Lauch in Ringe und wasche diese gründlich, in einem Sieb unter fließendem Wasser, ab.
Brate die Zwiebelwürfel mit etwas Öl in einem großen Topf an, bis diese glasig sind.
Füge nun das klein geschnittene Gemüse und den Wirsing hinzu.
Fülle nach kurzem Anbraten so viel Wasser hinzu, bis der Inhalt mit Flüssigkeit bedeckt ist. Gibst du mehr Wasser hinzu, wird es zu einer Suppe. Ganz wie du magst.
Schmecke den Eintopf mit Salz/Pfeffer, Gemüsebrühepulver und einer Prise Zucker ab und gib die Petersilie (und ggf. Schnittlauch) hinzu.
Lasse den Eintopf kurz aufkochen und dann für 30-45 Minuten bei verringerter Temperatur weiter kochen.
Fertig.
Der Eintopf ist sehr vitaminreich und passt gut in die kalte Jahreszeit. Am besten schmeckt er – wie fast alle Eintöpfe – am zweiten Tag, wenn er über Nacht nochmal schön durchgezogen ist.
