Zuletzt aktualisiert am 26. Juli 2024
Stellst du dir auch immer wieder die Frage, wie du deinen Kaffee nachhaltig zubereiten kannst? Dann habe ich mit diesem Artikel vielleicht eine Lösung für dich. Ich stelle dir meine Zubereitung von Kaffee vor und zeige dir zudem auf, wie du deinen Kaffeesatz sinnvoll weiterverwenden kannst.
Wie ich früher meinen Kaffee getrunken habe: Kaffeepadmaschine und French Press
Früher habe ich eine Kaffeepadmaschine für meinen morgendlichen Kaffee genutzt. Ich bin der einzige Kaffeetrinker im Haus, da hat sich eine herkömmliche Kaffeemaschine nicht gelohnt. Bei dieser Art des Kaffeekochens bleibt am Ende ein Pad aus Papier und Kaffeesatz als Müll übrig. Diesen kann man nach dem Aufbrühen auf dem Kompost entsorgen. Das war an sich erst einmal keine schlechte Sache, es entstand aber jedes Mal der Verpackungsmüll der Pads. Die Maschine an sich besteht meist zu gut 99 % aus Kunststoff und ist auch nicht sehr langlebig. Somit ist das für mich nicht die perfekte Lösung. Außerdem sind diese Pads, wenn man den Kilopreis an Kaffee rechnet, auch sehr teuer.
Die Pad-Kaffeemaschinen sind im Anschaffungspreis häufig sehr günstig. Den Umsatz machen die Hersteller nachher über die Pads und Kapseln.
Als meine Kaffeepadmaschine vor Jahren kaputt ging, habe ich mich auf die Suche nach einer nachhaltigen Alternative begeben und bin zunächst bei einer French Press aus Glas gelandet. Weil mir das Glas nach kurzer Zeit gebrochen ist und ich daher nicht ganz zufrieden mit der French Press war, suchte ich nach einer weiteren nachhaltigen Alternative. Ich hätte auch eine Frenchpress aus Edelstahl nehmen können, entdeckte dann aber den Keramikfilter.
Kaffee aufbrühen mit einem Keramikfilter
Alles, was es neben dem Keramikfilter noch braucht, ist ein passender Kaffeefilter und ein Wasserkocher. Bei der Zubereitung gibt man seine gewünschte Menge gemahlenen Kaffee in die Filtertüte und übergießt das Pulver mit heißem Wasser. Das wars.
Das Aufbrühen mit einem Keramikfilter spart auch Platz, da man einen Wasserkocher meist sowieso im Haus hat, den Filter in den Schubladen verstauen kann und kein extra Gerät auf den Arbeitsflächen rumsteht.
Mittlerweile gibt es Keramikfilter in vielen Geschäften in verschiedenen Größten und zu unterschiedlichen Preisen zu kaufen.
Keramikfilter mit herkömmlichen Filtertüten
Weiße Filtertüten haben eine schlechte Umweltbilanz, weil sie aus gebleichtem Papier bestehen. Gebleichte Filtertüten sind meist mit Chlor oder Sauerstoff gebleicht und dürfen dann auch nicht über den Kompost oder Biomüll entsorgt werden, sondern gehören in den Restmüll. Ungebleichte Filtertüten können hingegen einen leichten Eigengeschmack ausweisen.1
Daher nutzte ich den Keramikfilter zunächst mit braunen Kaffeefiltertüten und entsorgte diese auf unserem Kompost. Die Filtertüten haben sich relativ schnell zersetzt und der Kaffee selbst war ein super Zusatz für unsere Komposterde. Ich dachte, dass das nachhaltig sei und war zunächst zufrieden. Doch dann entdeckte ich im Unverpacktpladen einen Golddauerfilter. Und wenn ich weiter darüber nachdenke, waren auch die braunen Kaffeefiltertüten keine echte nachhaltige Alternative.
Keramikfilter mit Golddauerfilter
Inzwischen habe ich auch die braunen Filtertüten durch einen Golddauerfilter ersetzt – die für mich beste Alternative. Der Kaffeesatz kann nach dem Aufbrühen direkt zum Kompost gegeben werden. Man spart sich die Filtertüten samt der Verpackung.
Der Dauerfilter wird genauso wie die braunen Filtertüten benutzt, erzeugt aber keinen Müll. Er ist aus Edelstahl gefertigt und besitzt eine Oberfläche aus Titan. Man kann ihn im Geschirrspüler reinigen oder einfach kurz durchwaschen.
Frisch aufgebrühter Kaffe schmeckt viel aromatischer
Beim Golddauerfilter wird das Kaffeeöl, welches sich in dem Mahlgut befindet, nicht herausgefiltert und der Kaffee schmeckt dadurch viel aromatischer.
Für mich ergibt sich beim Dauerfilter nur ein kleiner Nachteil: Der letzte Schluck Kaffee in der Tasse, hat etwas von dem gemahlenen Kaffee als Bodensatz und diesen trinke ich dann nicht komplett auf. Vielleicht kann man dies aber umgehen, wenn man sich den Kaffee etwas gröber mahlen lässt, dann sollte kein Bodensatz mehr in der Tasse zu finden sein.
So kannst du deinen Kaffeesatz weiterverwenden
Kaffeesatz ist kein Abfall, sondern vielfältig weiter nutzbar und reich an wertvollen Nährstoffen. Kaffeesatz kann als natürlicher Dünger, Scheuermittel oder Körperpeeling weiterverwendet werden. Vor seinem Einsatz kann er am besten auf einem Backblech verteilt getrocknet werden. Anschließend lässt er sich gut in einer Dose aufbewahren.
Kaffeesatz als natürlicher Dünger
Kaffeesatz ist ein super Dünger, da er reich an Stickstoff, Phosphor und Kalium ist. Er fördert die Blütenbildung und Fruchtreife. Der Säuregehalt des Kaffees wirkt sich positiv auf Pflanzen aus. Insbesondere Pflanzen mit einem leicht säuerlichen Boden bevorzugen Kaffeesatz. Wird Kaffeesatz Kompost hinzugegeben, beschleunigt er das Zersetzen. Regenwürmer mögen Kaffee, Schnecken halten sich fern.
Der Kaffeesatz wird als Dünger einfach rund um die Pflanze verteilt und in den Boden eingearbeitet. Doch muss man, insbesondere bei jungen Pflanzen und Setzlingen, etwas vorsichtig sein, da Kaffeesatz schnell übersäuernd wirken kann. Reduzieren kann man den Effekt, wenn man fein zermahlende Eierschalen oder kalkhaltiges Leitungswasser hinzugibt.
Wenn du den Kaffeesatz direkt zu den Pflanzen gibst, muss er vorher getrocknet werden, da er sonst – gerade bei Zimmerpflanzen – schimmelt.
Wenn du Kaffereste übrig hast, kannst du sie auch 1:1 mit Wasser mischen und damit die Pflanzen gießen.
Diese Pflanzen lieben Kaffeesatz
Das sind unter anderem
- Gurken
- Zucchini
- Tomaten
- Kartoffeln
- Kürbisse
- Brombeeren
- Heidelbeeren
- Himbeeren
- Pfefferminze
- Hortensien
- Geranien
- Lilien
- Orchideen
- Rhododendron
Es gibt aber auch Pflanzen, denen Kaffeesatz nicht so gut tut
Das sind Pflanzen, die einen kalkhaltigen und basischen Boden benötigen. Dazu gehören unter anderem
- Kohlarten
- Möhren/Karotten
- Äpfel
- Clematis
- Fuchsien
- Christrosen
- Lavendel
Kaffeesatz gegen Gerüche
Kaffeesatz vertreibt auch unschöne Gerüche. Einfach in eine kleine Schüssel in den Kühlschrank stellen, und schon werden Lebensmittelgerüche neutralisiert.
Kaffeesatz als Peeling
Durch die körnige Struktur eignet sich Kaffeesatz auch als natürliches Peeling-Mittel. Dazu wird etwas Kaffeesatz mit etwas Pflanzenöl und Honig in einer Schüssel vermengt, aufgetragen und einmassiert. Nach einer kurzen Einwirkungszeit wird das Peeling abgespült.
Kaffeesatz als Scheuermittel und Fettentferner
Auch eingebrannte Fettreste lassen sich mit altem Kaffeesatz abschmirgeln, weil Kaffeesatz auch hier sehr wirkungsvoll sein kann. Dazu wird der Kaffeesatz auf die verschmutzte Stelle gegeben, mit einem Schwamm vorsichtig geschrubbt und mit klarem Wasser nachgespült.
Aber auch Ablagerungen in Blumenvasen lassen sich mit Kaffeesatz lösen. Hier werden ein bis zwei Esslöffel Kaffeesatz in ein Gefäß gegeben, mit heißem Wasser aufgegossen und 12 Stunden einwirken gelassen.
Doch Vorsicht: Für empfindliche Flächen ist das Kaffeesatz als Scheuermittel nicht geeignet.
Fazit meiner Erfahrungen mit einem Keramikfilter
Für mich als einziger Kaffeetrinker in unserem Haushalt kommt nur noch der Keramikfilter in Kombination mit dem Golddauerfilter in Frage. Diesen nutze ich jetzt seit einigen Jahren. Der Kaffee schmeckt aromatischer und ich spare Müll und Geld. Ich benötige keine Wegwerffilter mehr, die zuvor extra hergestellt werden und für die wiederholt Ressourcen benötigt werden und die nach Gebrauch wochenlang auf dem Kompost verrotten. Die einmalige Ausgabe für den Filter hat sich durch seine Langlebigkeit schnell wieder ausgezahlt.
Den Kaffeesatz kann ich ganz einfach auf dem Kompost oder direkt in der Blumenerde entsorgen oder trocknen und vielfältig weiterverwenden. Einfach toll.
Hast du noch Fragen oder weitere Tipps? Dann schreibe sie mir gerne in die Kommentare unter diesem Beitrag.
Viele Grüße,
Frederik
Quelle
1 https://utopia.de/ratgeber/duerfen-kaffeefilter-in-den-biomuell/