Zuletzt aktualisiert am 13. Januar 2023
Als wir im April in Hamburg waren, hat uns mein Bruder einen Trieb Pfefferminze geschenkt. Während der Zugfahrt ist sie sehr eingegangen. Zu Hause angekommen, haben wir sie direkt in einen Blumenkasten eingepflanzt und gewartet, ob sie sich noch erholt. Und was sollen wir sagen? Aus diesem Trieb ist ein ganzer Blumenkasten voller Pfefferminze geworden. So toll!
Wir haben immer mal zwischendurch Pfefferminze gepflückt und verarbeitet und Ende August die Pfefferminze komplett geerntet, um sie dann zu trocknen und im Winter zu leckerem Tee zu verarbeiten.
Inhaltsverzeichnis
- Folgendes solltest du zunächst beachten
- Wann kannst du ernten und was ist zu beachten?
- Pfefferminze trocknen und haltbar machen
Folgendes solltest du zunächst beachten
- Die Pfefferminze braucht einen sonnigen (ganzen Tag Sonne) bis halbschattigen (Morgen- oder Abendsonne, restlicher Tag schattig) Ort.
- Die Erde muss feucht bleiben, die Wurzeln dürfen nicht austrocknen.
- Idealerweise ist der Boden humusreich und durchlässig.
- Gieß nicht die Blätter, sondern die Erde, weil es sonst zu irreparablen Schäden an den Blättern kommen kann.
- Im Winter wird die Pflanze komplett runtergeschnitten (die geernteten Blätter eigenen sich jedoch nur zum Einfrieren, wenn der Sommer sehr warm war. Nach kühlem, regnerischen Sommer lohnt es sich meist nicht, die Pfefferminze zu verarbeiten, da wenig Aroma gebildet wurde).
Wann kannst du ernten und was ist zu beachten?
Ab Mitte Mai wächst die Pfefferminze sehr schnell. Ab jetzt kannst du die Pfefferminze regelmäßig zurückschneiden, um sie im Zaun zu halten. Große, ältere Blätter enthalten übrigens das meiste Aroma.
- Kleine Mengen können laufend zwischen Mai und Ende September geerntet und mit den Fingern abgezupft werden. Die Blätter sollten nicht abgerissen werden, da sich an diesen Stellen gerne Schädlinge einnisten.
- Der Anteil der ätherischen Öle ist am höchsten, wenn die Pflanze zu blühen beginnt (Blütezeit ist von Juni bis August)
- Haupternte sollte wegen des hohen Aromas im Mai/Juni erfolgen, zweite Ernte zum Herbst hin
- Rückschnitt wann immer er notwendig ist. Pfefferminze neigt zum Wuchern.
- Der ideale Zeitpunkt für die Ernte ist die Mittagszeit. Nach der heißen Mittagszeit ist das Gewächs von der Hitze und direkten Sonneneinstrahlung geschwächt, der intensive Geschmack der Blätter baut sich langsam ab.
- Die Triebe schneidest du bei der Ernte mit einem scharfen Messer oder Schere auf 5 bis 8 cm über den Boden ab. Ein scharfes Werkzeug ist wichtig, damit du die Pflanzen nicht verletzt.
- Die Pfefferminze muss komplett trocken von Tau- und Regenwasser sein. Das ist wichtig für die Konservierung und zum Erhalt des Aromas und beugt auch die Schimmelbildung vor.
Pfefferminze trocknen und haltbar machen
Das meiste Aroma erhälst du, wenn du die Blätter frisch zupfst, mit heißem Wasser übergießt und zu Tee verarbeitest oder in die Speisen gibst. Aber das ist nicht immer möglich, weshalb Pfefferminze weiterverarbeitet wird. Da Pfefferminze recht schnell ihr Aroma verliert, sollte sie nach der Ernte schnell verarbeitet werden. Auch werden die Blätter nicht gewaschen, da dadurch auch einiges an Aroma verloren geht. Viele der aromatischen Inhaltsstoffe der Pfefferminze sind wasserlöslich und lösen sich daher bei der Reinigung mit Wasser auf. Um Verunreinigungen zu vermeiden, solltest du keine Blätter in Bodennähe, keine stark beschädigten und verunreinigten Blätter und keine mit Schädlingen befallenen Blätter abschneiden. Groben Schmutz kannst du vorsichtig abbürsten oder mit einem trockenen Tuch abwischen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du deine Pfefferminze haltbar machen kannst.
Trocknen
Lose Blätter oder kurze Triebe kannst du auf einem Rost, Handtuch oder alten Zeitungen trocknen. Die Triebe und Blätter dürfen sich dabei nicht berühren und sollten alle zwei bis drei Tage gewendet werden. Der Raum, in dem du die Pfefferminze trocknest sollte
- vor direktem Sonnenlicht geschützt sein,
- keine hohe Luftfeuchtigkeit besitzen und
- eine Temperatur um die 20 haben.
Die Pflanzenteile solltest du regelmäßig auf Schimmel oder Fäulnis untersuchen und diese Teile dann aussortieren. Nach etwa zwei bis drei Wochen sollte die Pfefferminze dann komplett durchgetrocknet sein. Ob die Pfefferminze gut getrocknet ist erkennst du daran, dass die Triebe ihre Flexibilität verlieren und die Blätter zwischen den Fingern zerbröseln.
Wenn du lange Triebe hast, ist es einfacher, die kompletten Triebe zu kleinen Sträußchen zusammenzubinden und an einem warmen, luftigen Ort aufzuhängen.
Wenn dir das Ganze zu lange dauert, kannst du die Blätter auch in einem Backofen trocknen. Das dauert etwa sechs Stunden. Da wir hier aber viel Strom verbrauchen, ist es für uns nicht nachhaltig und wir lassen die Pfefferminze an der Luft trocknen. Falls du den Backofen bevorzugst, gehst du wie folgt vor:
- Die Blätter und Triebe auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech legen.
- Backofen auf 60 Grad vorheizen.
- Kochlöffel zwischen die Backofentür klemmen.
- Backblech in das obere Drittel des Backofens schieben und bei 60 Grad trocknen. Ob Ober- und Unterhitze oder Umluft ist egal.
- Stündlich die Pfefferminze wenden.
Damit die verdampfte Luft abziehen kann, muss die Backofentür während des gesamten Vorgangs etwas geöffnet sein.
Egal ob du die Pfefferminze an der Luft oder im Backofen trocknest, du musst sie anschließend in luftdicht verschlossenen Behältnissen aufbewahren. Kommen viel Licht und Luft hinzu, verliert die Pfefferminze ihr Aroma.
Einfrieren
Eine weitere Möglichkeit ist das Einfrieren von Pfefferminze. Am besten wird die Pfefferminze portionsweise eingefroren. Dafür trennt du die Blätter von den Zweigen und füllst sie in Gläser oder Gefrierdosen und legst sie in die Gefriertruhe. Bei dieser Methode behalten die Blätter ihr volles Aroma und du kannst dir im Winter einen Tee mit ganzen Blättern machen.
So machen wir es
Von unserer Pfefferminzpflanze die draußen steht, ernten wir regelmäßig bis in den Herbst hinein. Die Blätter trocknen und zerbröseln wir, um sie anschließend in ein luftdichtes Glas zu packen.
Zudem haben wir eine frische Pfefferminzpflanze in der Küche stehen, von der wir das ganze Jahr immer mal wieder ernten und frischen Pfefferminztee machen. Einen Teil der Blätter frieren wir auch ein.
Du siehst, wir wenden verschiedene Arten an und kommen damit ganz gut zurecht.
Wie machst du es?
Lieben Gruß,
Janina
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