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Die 5 R’s von Zero Waste – nachhaltig leben

Zuletzt aktualisiert am 27. September 2023

Auf unserem Weg in ein nachhaltiges Leben, haben die 5 R’s von Zero Waste von Bea Johnson für uns eine große Bedeutung: Refuse, reduce, reuse, recycle und rot. Sie helfen uns dabei, müllfrei(er) zu leben. Wir leben zwar nicht Zero Waste, versuchen dennoch aber minimalistisch und nachhaltig zu leben. Unseren Plastikmüll haben wir schon um einiges reduziert, wenn auch nicht auf Null. Das ist dabei aber auch gar nicht unser Ziel. Wir wollen unseren Müll reduzieren und nachhaltig leben.

Die 5 R’s von Bea Johnson – Zero Waste und nachhaltig leben

  1. Refuse – ablehnen
  2. Reduce – reduzieren, weniger ist mehr
  3. Reuse – wiederverwenden statt wegwerfen
  4. Recycle – entsprechend entsorgen
  5. Rot – kompostieren


Allerdings sind die 5 R’s nur eine Orientierung und du kannst und sollst sie nach deinen Wünschen anpassen. Du kannst daraus 3 machen (z. B. reduce, reuse, recycle) oder sie erweitern. Das ist vollkommen egal. Es muss zu dir und deiner Familie passen. Es gibt, wie so oft im Leben, kein Schema, dass auf alle zutrifft. Wir haben z. B. aus Punkt 1 (siehe unten) eine Mischung aus Refuse und Rethink und aus Punkt 3 eine Mischung aus Reuse und Repair gemacht, weil sie für uns zusammengehören.

Nun aber zu den Erklärungen, was jeder Schritt für uns persönlich bedeutet.

1. Refuse & Rethink – ablehnen

Wir haben diesen Punkt für uns noch um Rethink erweitert. Veränderungen fangen nämlich im Kopf an. Es geht darum, die eigene Haltung gegenüber Konsum zu hinterfragen, überdenken und zu verändern.

Daraus folgt, dass unnötige Dinge wie Prospekte, Werbegeschenke, E-Mailwerbung, unnötige Einwegverpackungen und unnötiger Konsum abgelehnt werden. Die Haltung dahinter ist die, dass weniger produziert werden muss, wenn wir weniger konsumieren und nachfragen. Dadurch werden allerlei Ressourcen gespart.

Alles, was nicht wirklich gebraucht wird, wird nicht gekauft oder angenommen.


Hier haben wir 45 Tipps, wie du direkt nachhaltiger leben kannst.


2. Reduce – reduzieren, weniger ist mehr

Wie viele Dinge und Kleidungsstücke hast du zu Hause, die ein tristes Dasein fristen? Wie oft hast du schon Dinge gekauft und dich im Nachhinein geärgert? In Punkt 2, dem Reduzieren, geht es zunächst darum, Ballast im Haus abzuwerfen, seinen Hausstand und Konsum zu reduzieren und sein Leben leichter zu machen.

2.1 Ausmisten

Es ist erstaunlich, was sich im Leben alles so ansammelt und einfach nutzlos herumliegt. Oft ist einem das gar nicht bewusst. All diese Gegenstände haben Ressourcen gekostet: In der Materialgewinnung, in der Herstellung, im Transport, Geld. Sie bringen uns nichts, außer dass sie Platz wegnehmen.

Daher ist es in diesem Schritt wichtig, zu Hause bewusst zu entrümpeln und sich von Dingen loszusagen. Wir stellen uns dabei immer folgende Fragen:

Manchmal haben wir Dinge zu Hause, bei denen wir denken „Ach, das kann man irgendwann nochmal gebrauchen“, aber wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit? Wann hast du es zuletzt benutzt?
Und bei anderen Dingen muss man sich wirklich fragen, ob sie einen glücklich machen. Erinnerungsstücke, die einen an schlechte Zeiten erinnern? Dinge, die ungenutzt rumliegen, von denen man sich aber irgendwie – aus welchen Gründen auch immer – nicht trennen kann. Sei dabei ehrlich zu dir und hinterfrage, warum du dich nicht trennen kannst. Werfe diese Sachen jedoch nicht weg, sondern führe sie dem Kreislauf bei (siehe Schritt 3), in dem du sie verschenkst oder verkaufst.

Da im Familienleben immer mal was anfällt, insbesondere bei den Kindern, misten wir regelmäßig aus. Wir versuchen aber im Vorfeld, gar nicht erst viel anzusammeln. Ganz vermeiden lässt sich das allerdings mit Kindern nicht.


Lies dazu auch folgende Beiträge: 31-Tage-Minimalismus-Challenge und 26 Wochen ohne – Konsumverzicht für mehr Nachhaltigkeit


2.2 Konsum & Müll reduzieren

Du bestimmst über das, was in deinen Einkaufswagen und in dein Haus kommt. Früher haben wir uns von Werbungen beeinflussen lassen, heute nicht mehr. Sie interessiert uns nicht. Kaufe nicht mehr spontan ein und lass dich nicht von Gefühls-Einkäufen beeinflussen. Stell dir die Frage:

Im Zweifelsfall schläfst du ein paar Nächte drüber. Oft lösen sich manche Konsumwünsche automatisch auf und geraten in Vergessenheit. Besitz macht nicht glücklich, wie wir schon in einigen Beiträgen zum Thema Minimalismus beschrieben haben. Die Freude, das Glücksgefühl, das sich beim Kauf einstellt, ist in der Regel schnell verflogen. Und wenn man ehrlich ist, landen viele Sachen einfach in der Ecke und vegetieren dort vor sich hin. Das muss nicht sein. Lerne an dieser Stelle, nur noch das zu kaufen, was du in deinen Augen wirklich brauchst.

Achte beim Einkauf auch darauf, ob es verpackungsfreie Alternativen gibt oder Produkte, die nachhaltiger eingepackt sind. Reduziere an dieser Stelle deinen Müllverbrauch.

2.3 Leben leichter machen

Wenn du dich auf die Reise in ein nachhaltigeres und minimalistisches Leben begibst, werden sich immer mehr Fragen auftun. Du wirst noch an ganz andere Punkte kommen, als nur an dem Punkt, deinen Konsum zu überdenken. Du wirst dein ganzes Leben überdenken. Du wirst sehen, es gibt so viele Wege und Möglichkeiten, sich das Leben leichter zu machen.

Es gibt zum Beispiel eine Menge DIYs, die du selbstmachen kannst, anstatt viel Geld dafür auszugeben und Müll zu produzieren: DIY in Sachen Nachhaltigkeit.

3. Reuse & Repair- wiederverwenden und reparieren statt wegwerfen

Wir haben den Punkt Reuse noch um Repair ergänzt. Wenn du Gegenstände hast, die du nicht mehr haben möchtest, wirf sie nicht weg, sondern bringe sie in den Kreislauf, in dem du sie verschenkst oder verkaufst. So viele Dinge werden weggeworfen, obwohl sie eigentlich noch total in Ordnung waren.

Lasse defekte Gegenstände reparieren, anstatt sie wegzuwerfen. Meist geht das ganz einfach. Löcher in Kleidungsstücken lassen sich schnell mit Nadel und Faden reparieren, so dass sie noch lange genutzt werden können. Und wenn du selbst mal nicht das nötige Know How verfügst, frag Freunde, Familie und Bekannte oder gehe ins Repair Café, die es mittlerweile in vielen Städten gibt.

Es muss nicht immer das neueste Modell sein. Das ist etwas, was mich zum Beispiel bei Handys sehr ärgert. Viele Menschen nutzen ihre Handys nicht, bis sie total kaputt und nicht mehr zu nutzen sind. Nein, sie werden nach einer Vertragslaufzeit durch ein Neues ersetzt, obwohl das andere noch gut war. Warum? Oder warum kauft man sich lieber einen neuen Drucker (ich weiß, ist manchmal günstiger), anstatt neue Patronen zu kaufen? Es ist und bleibt verrückt. Wenn wir uns neue Gegenstände kaufen, sind für uns Langlebigkeit und Reparierbarkeit wichtig. Dafür bezahlen wir auch gerne ein paar Euro mehr.

Bevor du dir Dinge anschaffst, die du nur ein oder zwei Mal nutzt, versuche sie dir auszuleihen. Das spart bares Geld und eine Menge Ressourcen.

Ein weiterer, sehr wichtiger Aspekt dieses Punktes: Verzichte auf Einwegartikel.

Es gibt viele Möglichkeiten, wiederverwertbare Produkte zu nutzen:

Hier sind nur mal ein paar Beispiele:

  • Trinkflaschen aus Metall oder Glas unterwegs mitnehmen
  • Thermobecher statt To-Go-Becher
  • Essen selbst kochen und unterwegs in Metalldosen mitnehmen
  • wiederverwertbare Teebehälter und losen Tee statt Teebeutel
  • Stoffbeutel statt Plastiktüten
  • Stoffbeutel für Gemüse und Obst, beim Bäcker
  • Stoffbinden und Menstruationstassen statt Einmalartikel
  • Wattepads aus Stoff
  • Stofftaschentücher statt Einmaltaschentücher
  • Baumwolltücher statt Putzschwämme
  • Baumwolltücher oder einfache Baumwollhandtücher anstatt Küchenrolle
  • Bienenwachstücher anstatt Frischhaltefolie
  • Rasierhobel anstatt Plastikrasierer
  • Beschichtete Backformen oder Silikonformen anstatt Muffinförmchen
  • French Press statt Kaffefilter, -pads oder -kapseln

4. Recycle – entsprechend entsorgen

Wenn es trotz der genannten Punkte zu Müll kommt, sollte dieser recycled und den entsprechenden Systemen zugeführt werden. Es ist wichtig, dass du richtig entsorgst (Papier zu Papier, Restmüll zu Restmüll etc.). Entsorge deinen Müll nicht auf Wiesen und Feldern, sondern führe sie dem Wertstoffsystem bei.

5. Rot – kompostieren

Lege dir einen Kompost oder alternativ eine Wurmkiste an, damit du Essensreste kompostieren und als Erde/Dünger wiederverwenden kannst. In diesem Jahr konnten wir erstmalig unseren Kompost auf unseren Hochbeeten auftragen. Ein wunderbares Gefühl!

Das sind für uns die wichtigsten Punkte, die uns dabei helfen, nachhaltiger und minimalistischer zu leben. Wie ich eingangs beschrieben habe, kann diese Liste individuell verändert werden. Sie sieht sie bei dir aus?


Küche ohne Schnickschnack Einblick ins Buch Leseprobe

Du willst mehr Nachhaltigkeit und Minimalismus in deine Küche bringen? Dann legen wir dir unser Buch „Küche ohne Schnickschnack – Lifehacks für deine minimalistische und nachhaltige Küche“ ans Herz. Schau mal rein!


Liebe Grüße,
Janina

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