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DIY Deocreme selbermachen – Rezepte, Anleitungen und Erfahrungen

Zuletzt aktualisiert am 4. Februar 2023

„Deo ersetze ich niiieeeemals nicht!“ Tja, Dinge verändern sich und alles kommt zu seiner Zeit. Nachdem wir im Bad schon die Plastikzahnbürsten durch Bambuszahnbürsten, den Badewannenzusatz durch selbstgemachte Badeperlen, Einweg-Abschminktücher durch waschbare Abschminkpads, Bodylotion durch selbstgemachte Körperbutter und flüssige Handseife, Shampoo und Duschgel durch feste Seifen ersetzt haben, wollte ich nun auch das Deo durch Deocreme ersetzen. Ich hatte keine Lust mehr, mir alle möglichen chemischen Stoffe unter die Achseln zu sprühen und damit Müll zu produzieren. Die Badeperlen und Seifen haben meine Haut so positiv verändert, dass ich sie kaum noch mit weiteren Fetten pflegen muss.

Zwei Rezepte habe ich ausprobiert: Sprühdeo und Deocreme. Mit einem war ich gar nicht zufrieden, das andere nutze ich jetzt regelmäßig, so dass mein herkömmliches Deo aus unserem Haushalt verbannt werden konnte 😉 Lies weiter, dann erfährst du mehr.



Die grundsätzlichen Inhaltsstoffe

Die Zutaten für selbstgemachtes Deo sind sehr simpel. Es gibt auch Rezepte, die noch Zink, Stärke, Jojobaöl oder andere Zutaten einarbeiten, ich beschränke mich auf die Zutaten Natron, Sheabutter, Kokosöl und ätherische Öle. Du kannst da natürlich variieren. Das finde ich so toll an DIY, dass wir die Produkte an unsere Wünsche und Vorlieben anpassen können. Warum ich mich auf diese vier Zutaten beschränke? Weniger ist mehr!

Frischer Schweiß riecht nicht. Erst durch die Bakterien, die den Schweiß zersetzen, fängt er an zu riechen. Daher sind Natron und Kokosöl wichtige Zutaten, da sie antibakteriell wirken.

Natron

Natron verschiebt den pH-Wert leicht nach oben und wirkt antibakteriell, so dass sich müffelnde Bakterien dort nicht mehr wohlfühlen. Ergo, der Schweiß riecht nicht mehr. Das Natron muss sehr fein sein, damit es sich auch gut lösen kann. Wenn du grobkörniges Natron hast, musst du es auf jeden Fall noch verfeinern.

Kokosöl

Kokosöl ist ebenfalls ein Konsistenzgeber, enthält viel Laurinsäure, die antibakteriell und entzündungshemmend wirkt. Zudem enthält das Kokosöl antivitale und antimykotische Wirkstoffe. Es schützt somit die Haut vor Bakterien, Keimen und Pilzen. Kokosöl schmilzt ab etwa 25 Grad, weshalb es dann im Kühlschrank gelagert werden sollte.

Sheabutter

Sheabutter dient der Konsistenz und der Hautpflege. Sie ist ein wertvoller Feuchtigkeitsspender und sehr allregenarm. Mit 11 % besitzt sie unter den Pflanzenfetten den höchsten Anteil an unverseifbaren Bestandteilen, weshalb sie sich zur Pflege aller Hauttypen eignet. Insbesondere für empfindliche Haut ist die Pflege mit Sheabutter sehr wertvoll. Sie enthält u. a. Triterpenen, Triterpenenalkoholen, Triterpenen, Triterpenenalkoholen, Stearinsäure, Linolensäure, Palmitinsäure, Omega-3-Fettsäuren, Vitamine E, Beta-Carotin, Allantoin. Sheabutter legt sich wie ein sanfter Film auf die Haut und schützt sie so vor äußeren Einflüssen, wirkt entzündungshemmend und unterstützt die Wundheilung.

Ätherische Öle

Ätherische Öle können hinzugefügt werden, damit das Deo für dich auch gut riecht. Es reichen zwei, drei Tropfen vollkommen aus! Hier muss man aber auf die Qualität achten, da ätherische Öle nicht immer gut sind.

Rezept 1: Sprühdeo

Ich habe als erstes ein Sprühdeo, bestehend 1-2 TL Natron, 100 ml abgekochtes Wasser und ein paar Tropfen ätherisches Öl getestet.

Zubereitung

  1. Das Wasser wird abgekocht und auf lauwarme Temperatur erkaltet.
  2. Anschließend werden Natron und die ätherischen Öle zugegeben und so lange gerührt, bis sich das Natron aufgelöst hat.
  3. Danach wird die Flüssigkeit in eine Sprühflasche gegeben und kann genutzt werden.

Mit dem Sprühdeo war ich nicht zufrieden. Das Aufsprühen hat mir gar nicht gefallen. Ich war sehr vorsichtig, dennoch lief das Wasser am Körper herunter und hinterließ durch das Natron weiße Flecken in den Achseln. Das fand ich nicht schön. Ich musste nach dem Aufsprühen also vorsichtig mit einem Waschlappen die weißen Ränder entfernen. Natürlich kann man das Deo auch mit der Hand einreiben, geht alles. Für mich persönlich ist das keine gute Handhabe, so dass ich es nicht nutze.

Allerdings wirkte das Deo gut. Ich lag krank im Bett und habe natürlich etwas geschwitzt. Dennoch reduzierte das Deo die Schweißbildung und ich roch auch nicht unangenehm nach Schweiß, sondern nach dem ätherischen Öl, was ich beigegeben habe.

Rezept 2: Deocreme

Für die Deocreme brauchst du

  • 40 Gr. Sheabutter,
  • 40 Gr. Natron,
  • 10 Gr. Kokosnussöl und
  • ätherisches Öl.

Mit dieser Menge kannst du ein 100 ml Glas befüllen, was sich von der Größe her auch gut für unterwegs eignet. Die Größe ist für mich absolut perfekt, da ich sie so in wenigen Wochen aufbrauche und nichts schlecht wird.

Zubereitung

  1. Du erwärmst die Sheabutter mitsamt dem Kokosöl. Achte hier darauf, dass die Öle nicht über 50 Grad erhitzt werden, da sonst die Gefahr besteht, dass sie nicht mehr fest werden.
  2. Rühre anschließend das Natron und die ätherischen Öle unter, so dass das Natron komplett aufgelöst ist.
  3. Fülle die Masse in ein zuvor abgekochtes Glas und lass es erkalten.
  4. Anschließend kannst du die Deocreme nutzen.

Mein Favorit: Die Deocreme

Die Deocreme im Test

Ich habe das Deo aus Angst vor Schweißgeruch zunächst am Wochenende getestet. Trotz intensiver Hausarbeit und langen Oberteilen (ich trage sonst nur T-Shirts- und Kaputzenjacken) habe ich nicht einmal nach Schweiß gerochen und nur leicht geschwitzt (dazu weiter unten mehr) bzw. nicht mehr als sonst auch. Nachdem ich mir dann relativ sicher war, habe ich es auch im beruflichen Alltag genutzt und hatte zunächst immer ein kleines Gefäß mit selbstgemachtem Deo für den „Notfall“ unterwegs dabei. Das brauchte ich aber nicht, so dass mein morgens aufgetragenes Deo vollkommen ausreicht.

Kein Antitranspirant, aber kein Schweißgeruch

Die Deocreme ist – du hast es ja schon gelesen – mein Favorit! Ich bin mit der Deocreme ziemlich zufrieden. Die Deocreme ist kein (!) Antitranspirant, weshalb die Schweißproduktion in der Regel nur leicht gehemmt wird. Der entstehende Schweiß riecht allerdings – aus den o. g. Gründen – nicht. Weder im Sommer bei starker Hitze, noch im Winter in dicker Kleidung, rieche ich nach Schweiß.

Benötigte Menge

Es reicht vollkommen aus, wenn unter jede Achsel eine erbsengroße an Deocreme gegeben wird. Die Deocreme lässt sich super einfach verteilen und die Haut fühlt sich super gepflegt an. Wenn du zu viel an Creme nimmst, kann dies zu Flecken führen. Weniger ist hierbei mehr! Probiere aus, wie viel du brauchst.

Braucht nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden

Sheabutter hat eigentlich eine recht feste Konsistenz. Sollte die Masse zu flüssig werden (z. B. im Sommer), kannst du sie im Kühlschrank aufbewahren. Allerdings bin ich die Sommer bislang ohne ausgekommen, die Deocreme behielt ihre Konsistenz. 
Sollte sich das Natron unten absetzen, kannst du die Deocreme umrühren. Sollte die Masse dafür zu fest sein, erhitzt du sie einfach kurz und rührst dann noch einmal um.

Wunderbar ist, dass du immer ein kleines Glas unterwegs mitnehmen und nachcremen kannst, wenn es notwendig werden sollte. Kein Sprühen mehr, keine unnötigen Stoffe auf der Haut oder in der Luft und schön gepflegte Achseln. Was will man mehr?

Hinweis: Ich habe ganz normale Haut und vertrage die Deocreme sehr gut und nutze sie seit über 2 Jahren. Janina hingegen hat sehr empfindliche Haut. Ihre Achseln haben sich verfärbt, sie hat das Deo nicht vertragen. Sie nutzt es daher nicht mehr.

Machmal ist eine Umstellung notwendig

Da herkömmliche Antitranspirante das Schwitzen unterbinden und unser Körper daran gewöhnt ist, braucht es meist eine kurze Zeit, bis sich der Körper an die Umstellung gewöhnt hat. Hab etwas Geduld und probiere sonst auch ruhig mit den Zutaten aus. Je mehr Natron du verwendest, desto mehr wird die Schweißbildung gehemmt. Du musst aber aufpassen, wenn deine Haut empfindlich ist. Insbesondere nach frischer Rasur kann es ganz schön brennen. Wenn du aber vorsichtig rasierst, geht das auch gut.

Was nutzt du? Herkömmliches Deo oder schon ein selbstgemachtes Deo? Wie sind deine Erfahrungen und wie bist zu zufrieden?

Lieben Gruß,
Freddy

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Deocreme Rezept selbermachen

5 Gedanken zu „DIY Deocreme selbermachen – Rezepte, Anleitungen und Erfahrungen“

  1. Pingback: Tipps, um weniger Müll zu produzieren - Less Waste

  2. Pingback: Minimalismus im Badezimmer

  3. Hallo Jani,
    ich bin erst vor kurzem auf dein Blog gestoßen.
    Ich finde die Artikel sehr nützlich, vor allem wenn man sehr ähnliche Weltanschauung hat.
    Viele Grüße

  4. Moin Jani, seit mehreren Monaten nutze ich auch selbst gemachte Deocrème und bin sehr zufrieden. Ist besser als gekaufte, finde ich. Mein Rezept: 50 g Kokosfett und 1 Teelöffel Natron verrühren, in kleinem Glas. Es wurde im Sommer ein klein wenig flüssig, aber das war kein Problem. Im Urlaub brauche ich die gekauften Deos auf.
    Und meinen Mann muss ich auch noch überzeugen 😂

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